Software für Impfpass?Nach Zürich könnte auch Bund die Berner Impfplattform nutzen
Die für den Kanton Bern geschaffene Impf-Software Vacme.ch ist ein Erfolg. Wird sie gar zur Basis für den Schweizer Corona-Impfpass?
- von
- Christian Holzer
Darum gehts
Während der Bund seine Impfplattform wegen unsicherer Datenzugänge vom Netz nehmen musste, wechselt der Kanton Zürich auf das System aus dem Kanton Bern: Vacme.ch
Nun schlägt der Kanton Bern vor, dass das System als Grundlage für den e-Impfpass genommen wird.
Unklar ist, ob die Entwicklerin DV Bern dieses Volumen überhaupt stemmen könnte.
Dass die Schweizer Plattform meineimpfungen.ch ein gravierendes Datenleck aufwies, ist ein Debakel. Das BAG hält trotzdem an seinem Vorhaben fest: Bis im Juni soll ein elektronisches Impfzertifikat zur Verfügung stehen. Dies auch, damit geimpfte leichter in die Ferien fahren können. Der Zeitplan für das Projekt ist ambitioniert. Nun bringt der Kanton Bern seine Impfplattform Vacme.ch ins Spiel. Wie «Der Bund» schreibt, könnte sie die Grundlage für den Schweizer Impfpass liefern. Gundekar Giebel, Sprecher der Berner Gesundheitsdirektion, versichert, dass auf der Berner Plattform alle erforderlichen Daten sauber und sicher erfasst sind.
Entwickelt hat die Vacme-Plattform das Unternehmen DV Bern. Es ist den Umgang mit persönlichen Daten gewohnt: So hat es etwa auch das Berner Steuererfassungstool Taxme etwickelt, welches jährlich abertausende von Bernerinnen und Berner für ihre Steuererklärung nutzen. Ausserdem hat die AG auch Kibon.ch entwickelt, eine Plattform für die kantonalen Betreuungsgutscheine. Auf dessen Grundlage ist Vacme.ch auch entstanden.
Zürich und Bern zusammen
Nun hat sich auch der Kanton Zürich dazu entschlossen, die Berner Lösung zu nutzen. Noch diesen Monat soll das neue System in Zürich eingesetzt werden. Giebel: «Damit nutzt über ein Viertel der impfwilligen Schweizer Bevölkerung künftig VacMe.» Damit der Bund mit dem elektronischen Impfpass schnell vorwärtsmachen kann, schlägt der Kanton Bern vor, dass sich die Schweiz möglichst am Weg der beiden bevölkerungsreichsten Kantone Bern und Zürich orientiert. Unklar ist jedoch, ob DV Bern diesen Grossauftrag überhaupt stemmen könnte. Das Unternehmen wollte sich gegenüber dem «Bund» nicht äussern.
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