French Open: Nadal wankte in der ersten Runde

Aktualisiert

French OpenNadal wankte in der ersten Runde

Titelverteidiger Rafael Nadal wäre beim French Open beinahe in der 1. Runde gestolpert. Gegen den Amerikaner John Isner setzte sich der Spanier erst nach vier Stunden und fünf Sätzen durch.

von
heg

Die Zuschauer auf dem Court Philippe Chatrier rieben sich die Augen, die Journalisten begannen, in den Statistiken zu kramen. Eine Niederlage des Sand-Dominators und Titelverteidigers, der im Vorjahr ohne Satzverlust geblieben war, hätte die Tennis-Hierarchie gewaltig durcheinandergebracht. Bei einem Out hätte Nadal die Nummer-1-Position vorzeitig an Novak Djokovic verloren, zudem im 28. Major-Turnier erstmals überhaupt die Startrunde nicht überstanden und sich ganz nebenbei den Traum von der sechsten Paris-Trophäe mindestens für ein Jahr abschminken können.

Nach knapp drei Stunden war er von diesem Horror-Szenario nur noch einen Satz entfernt. Isner verdiente sich den 2:1-Satzvorsprung dank der erwarteten hervorragenden Aufschläge und indem er seine wenigen Chancen von der Grundlinie nützte. Beide Tiebreaks dominierte er dann mit 7:2 klar. «Ich hatte in der ganzen Partie nur einen Breakball gegen mich. Aber ich habe in den Tiebreaks schlecht gespielt. Ich war zu nervös», analysierte Nadal.

Obwohl Nadal noch nie zuvor in Paris einen fünften Satz bestritten hatte, schien ihn die unfreiwillige Premiere nicht zu stören: «Tatsächlich fühlte ich mich im fünften Satz besser, weil ich wusste, dass es keinen Tiebreak gibt.» Bereits ab dem vierten Satz war er klar überlegen und konnte auch eine physische Stärke in die Waagschale werfen. Isner wehrte sich bis zuletzt, konnte sich aber der grösseren Power seines Gegners nicht mehr erwehren. Das entscheidende Break schaffte Nadal im dritten Game des fünften Satzes zu null. Isner zollte seinem Bezwinger Respekt: «So gut wie er in den Sätzen 4 und 5 gespielt hat, war gegen mich noch nie jemand.» Isners Ratschlag an die weiteren Gegner von Nadal: «Man muss ihn so viel wie möglich attackieren.»

Der 206 Zentimeter lange Amerikaner zementierte trotz der Niederlage seinen Ruf, ein Mann für die ganz langen Matches zu sein. Noch in bester Erinnerung ist die epische Wimbledon-Partie im Vorjahr gegen Nicolas Mahut (70:68 im fünften Satz), im Vorjahr hatte er aber auch gegen Novak Djokovic im Davis Cup ein gewaltiges Spiel gezeigt (Niederlage nach 4:16 Stunden).

Ein anderer Spanier verlor nach einer langen Partie. Nicolas Almagro, der im Juli als Titelverteidiger in Gstaad antreten wird, verspielte gegen den polnischen Doppelspezialisten Lukasz Kubot eine Zweisatz-Führung, wobei er zwei Tiebreaks verlor, und musste den Platz geschlagen verlassen, obwohl er 19 Punkte mehr gewonnen hatte als sein Widersacher.

Roland Garros. French Open. Grand-Slam-Turnier (21,757 Mio Franken/Sand).

1. Runde. Männer: Rafael Nadal (Sp/1) s. John Isner (USA) 6:4, 6:7 (2:7), 6:7 (2:7), 6:2, 6:4. Andy Murray (Gb/4) s. Eric Prodon (Fr) 6:4, 6:1, 6:3. Robin Söderling (Sd/5) s. Ryan Harrison (USA) 6:1, 6:7 (5:7), 6:3, 7:5. Jürgen Melzer (Ö/8) s. Andreas Beck (De) 6:3, 6:4, 6:2. Lukasz Kubot (Pol) s. Nicolas Almagro (Sp/11) 3:6, 2:6, 7:6 (7:3), 7:6 (7:5), 6:4. Fernando Verdasco (Sp/16) s. Juan Monaco (Arg) 6:2, 7:5, 4:6, 6:4. Gilles Simon (Fr/18) s. Michael Russell (USA) 6:3, 4:6, 6:1, 6:0. Alexander Dolgopolow (Ukr/21) s. Rainer Schüttler (De) 6:3, 6:3, 6:1. Sam Querrey (USA/24) s. Philipp Kohlschreiber (De) 3:6, 6:1, 6:2, 6:4. Kevin Anderson (SA/32) s. Nicolas Mahut (Fr) 6:4, 6:4, 6:7 (6:8), 6:3. Ivan Ljubicic (Kro) s. Somdev Devvarman (Ind) 6:4, 6:3, 6:4. Andreas Haider-Maurer (Ö) s. Ryan Sweeting (USA) 6:1, 6:7 (5:7), 6:2, 6:0. Arnaud Clément (Fr) s. Filippo Volandri (It) 6:3, 1:6, 7:6 (11:9), 6:4. Robin Haase (Ho) s. Daniel Gimeno-Traver (Sp) 6:2, 7:6 (7:3), 6:3. Pablo Andujar (Sp) s. Santiago Giraldo (Kol) 7:6 (7:5), 6:3, 6:3. Juan Ignacio Chela (Arg) s. Tim Smyczek (USA) 7:6 (7:5), 6:1, 6:1. Jérémy Chardy (Fr) s. Grigor Dimitrov (Bul) 6:2, 6:4, 6:4. Lukas Rosol (Tsch) s. Edouard Roger-Vasselin (Fr) 3:6, 6:2, 6:4, 3:6, 7:5. Xavier Malisse (Be) s. Dimitri Tursunow (Russ) 7:5, 3:6, 6:3, 3:6, 6:1.

Frauen: Sorana Cirstea (Rum) s. Patty Schnyder (Sz) 6:1, 6:3. Kim Clijsters (Be/2) s. Anastasia Jakimowa (WRuss) 6:2, 6:3. Victoria Asarenka (WRuss/4) s. Andrea Hlavackova (Tsch) 6:3, 6:3. Li Na (China/6) s. Barbora Zahlavova Strycova (Tsch) 6:3, 6:7 (6:8), 6:3. Maria Scharapowa (Russ/7) s. Mirjana Lucic (Kro) 6:3, 6:0. Johanna Larsson (Sd) s. Ana Ivanovic (Ser/20) 7:6 (7:3), 0:6, 6:2. Yanina Wickmayer (Be/21) s. Monica Niculescu (Rum) 6:0, 6:3. Vania King (USA) s. Dominika Cibulkova (Slk/22) 6:7 (10:12), 6:3, 6:2. Jarmila Gajdosova (Slk/24) s. Virginie Razzano (Fr) 6:3, 6:1. Alexandra Dulgheru (Rum/27) s. Laura Pous-Tio (Sp) 6:3, 6:4. Jekaterina Makarowa (Russ) s. Romina Oprandi (It) 6:4, 3:6, 6:0. Caroline Garcia (Fr) s. Zuzana Ondraskova (Tsch) 6:3, 6:4. Anabel Medina Garrigues (Sp) s. Corinna Dentoni (It) 7:5, 7:5. Silvia Soler Espinosa (Sp) s. Jelena Wesnina (Russ) 4:6, 6:3, 6:4. Ayumi Morita (Jap) s. Kristina Mladenovic (Fr) 2:6, 6:4, 7:5. Anastasia Sewastowa (Lett) s. Lucie Hradecka (Tsch) 6:3, 5:7, 6:1. Elena Baltacha (Gb) s. Sloane Stephens (USA) 7:5, 6:2. Arantxa Rus (Ho) s. Marina Erakovic (Neus) 2:6, 6:4, 6:4. (heg/si)

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