Kuhglocken-GegnerinNancy Holten erhält den Schweizer Pass nun doch
Jahrelang hat sie für ihre Einbürgerung gekämpft, immer wieder wurde ihr Gesuch abgelehnt. Doch jetzt hat es die Tierschützerin Nancy Holten geschafft: Sie bekommt den Schweizer Pass.
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- vro
«Ich habe es geschafft», sagt die 43-Jährige am Donnerstag zur «Aargauer Zeitung». Und tatsächlich, am Freitagmorgen teilt die Staatskanzlei des Kantons Aargau mit: «Der Regierungsrat heisst die Beschwerde von Nancy Holten zum zweiten Mal gut. Mit der Beschwerde wehrte sich Nancy Holten gegen die erneute Ablehnung ihres Einbürgerungsgesuchs.» Und weiter: «Der Regierungsrat sieht alle Voraussetzungen einer Einbürgerung als erfüllt an.»
Die an der Gemeindeversammlung hervorgebrachten Bedenken wegen Holtens Einsatz fürs Tierwohl oder die «übermässige mediale Aufmerksamkeit» sei bereits als ungenügend eingestuft worden, was die Verweigerung des Schweizer Passes anbelange. Der Regierungsrat will jetzt Nägel mit Köpfen machen: «Damit das Einbürgerungsgesuch nicht noch ein drittes Mal der Gemeindeversammlung Gipf-Oberfrick vorgelegt werden muss, wird Nancy Holten das Gemeindebürgerrecht direkt durch den Regierungsrat zugesichert», heisst es in der Mitteilung.
Beschwerde ist noch möglich
Holten freut sich: «Ich bin mega happy», sagt sie zur AZ. «Mein Beispiel zeigt, dass es sich lohnt, sich für seine Ziele einzusetzen und nie aufzugeben.»
Viele hatten sich an Holtens Auftritten gestört. Die Tierschützerin kämpft mit eigenen Aktionen gegen Kuhglocken. An der Entlebucher Alpabfahrt im September etwa hängte sie Menschen Kuhglocken um den Hals. Auch das beliebte Säulirennen an der Olma stört die gebürtige Niederländerin. Sie forderte deshalb, dieses abzuschaffen.
Ganz sicher ist der rote Pass für Holten aber noch nicht: Gegen den Entscheid des Regierungsrates kann noch Beschwerde geführt werden.