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NASA gibt grünes Licht für Rückflug der Discovery

Nach einem letzten Sicherheitscheck hat die US-Raumfahrtbehörde NASA grünes Licht für den Rückflug der Discovery zur Erde gegeben. Die Landung ist für Montag 15.14 Uhr MESZ in Cape Canaveral geplant.

Die NASA übermittelte ihren Entscheid den sechs Teammitgliedern der Discovery, nachdem Ingenieure sämtliche Bilder der Aussenhülle des Shuttle geprüft hatten.

Schon am Samstag hatte der stellvertretende Chef des Space- Shuttle-Programmes der NASA, John Shannon, mitgeteilt, bei der Überprüfung des linken Flügels seien keine Probleme aufgetaucht. Auch der rechte Flügel sowie die Spitze der Raumfähre wurden dann am Sonntag für einwandfrei erklärt.

Die Discovery-Besatzung hatte mit Hilfe eines Roboterarms Fotos mit einer Hochauflösungskamera und einem Scanner von der Aussenhülle ihres Gefährts gemacht, anhand derer geprüft wurde, ob Einschläge von winzigen Meteoritenteilchen die Funktionsfähigkeit des Hitzeschildes beeinträchtigen könnten.

Bereits am Freitag war ein kleines Leck in einem der drei Hilfsgeneratoren (APU) entdeckt worden, die die Hydraulik des Steuerruders und des Fahrwerks antreiben. Notfalls könne die Discovery aber auch nur mit zwei funktionierenden Generatoren landen, sagten NASA-Vertreter.

Ein Loch im Hitzeschild hatte im Jahr 2003 die Columbia-Katastrophe verursacht, bei der alle sieben Astronauten an Bord des Shuttles ums Lebens gekommen waren.

Voller Erfolg

Der «Discovery»-Flug war bis Sonntag nach Angaben der NASA ein voller Erfolg. Die Weltraumbehörde war mit dem zweiten Flug nach dem Verlust der Columbia im Februar 2003 zufrieden. Während der neun Tage im All hatten die Astronauten Mike Fossum und Piers Sellers drei Weltraumspaziergänge absolviert.

Insgesamt verbrachten sie mehr als 21 Stunden «draussen». Dabei testeten sie unter anderem den Ausleger eines Roboterarms, mit dem Reparaturarbeiten an schwer zugänglichen Stellen der Raumfähre ermöglicht werden sollen.

Zudem wurde die Besatzung der Raumstation erstmals wieder von zwei auf drei Mann aufgestockt: Die Crew wurde durch den deutschen Astronauten Thomas Reiter verstärkt, der bis Dezember im All bleiben soll.

Die Discovery hatte ferner mehr als zwölf Tonnen Güter mit im Gepäck, unter anderem Essen, Getränke und technisches Gerät. Im Gegenzug soll sie den Abfall der ISS mit zur Erde zurücknehmen.

Wie geplant abgedockt

Das Shuttle hatte am Samstag elf Tage nach dem Start in Florida rund 400 Kilometer über der Erde nördlich von Neuseeland von der Raumstation abgedockt. «Absolut wie geplant», lobte Flugdirektor Tony Ceccacci.

Discovery-Pilot Mark Kelly steuerte die Raumfähre im Zeitlupentempo von der Raumstation weg, zu Beginn rund drei Meter in der Minute.

Er hielt das Raumschiff nach dem Zünden der ersten Brenner zunächst noch in der Nähe der Raumstation, um eine letzte visuelle Inspektion und das endgültige grüne Licht der Bodenkontrolle für den Rückflug abzuwarten. (sda)

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