National LeagueDas wird alles neu in der Eishockey-Meisterschaft
Die Saison der National League hat am Mittwoch mit der Partie Fribourg gegen Lausanne begonnen. Wir präsentieren die Neuerungen für die Meisterschaft.
National League: Darum gehts
Die National League wartet für die neue Saison mit Neuerungen auf.
Beispielsweise wurde das Thema Goalie-Behinderung angepasst.
Zudem wurden die Pre-Playoffs abgeschafft.
Noch sind die Temperaturen sommerlich warm. Doch bald geht es los mit der Meisterschaft auf Schweizer Eis. 14 Teams kämpfen in der National League zuerst um die Playoff-Plätze, danach um den Meistertitel respektive gegen den Abstieg. Auf die neue Saison hat es einige Änderungen und Neuerungen gegeben – wir stellen sie vor.
Goalie-Behinderung
Bei der Goalie-Behinderung wurde die Regelauslegung in der letzten Saison oft diskutiert. Im Sommer haben die Sportchefs der Clubs beschlossen, eine Änderung vorzunehmen. «Diese besagt, dass sich der angreifende Spieler in einer signifikanten Position im Torraum befinden muss, damit es sich um eine visuelle Torhüterbehinderung handelt», teilt die National League mit. Neu wird für solche Situationen der Torraum im 2D-Format (statt wie bisher im 3D-Format) beurteilt. Bei der Beurteilung im 2D-Format muss sich der angreifende Spieler mit einem Schlittschuh im Torraum befinden, damit eine Szene überhaupt als mögliche visuelle Torhüterbehinderung infrage kommt.
«Wenn ein Spieler im Goalieraum steht und nicht stört, zählt das Goal. Zuvor wurde auch das abgepfiffen», erklärt ZSC-Sportchef Sven Leuenberger. Er ist sich sicher, dass die Regeländerung zu Diskussionen führen wird, «das wird uns beschäftigen, das wissen wir. Aber es macht meiner Meinung nach dennoch mehr Sinn.»
Strafe annullieren
Bis anhin konnte der Headschiedsrichter nach einer Video-Review für eine «grosse» Strafe (fünf Minuten oder mehr) das Verdikt zwar vermindern (auf zwei Minuten), aber nicht annullieren. Es ist neu möglich, komplett auf eine Strafe zu verzichten, sofern kein Regelvergehen vorliegt.
Ausserdem dürfen sich die Schiris neu Wiederholungen bei Schlägereien anschauen und, wenn nötig, dafür Strafen verteilen. Neu ist auch, dass bei je zwei Strafminuten pro Team zum gleichen Zeitpunkt mit fünf gegen fünf weitergespielt wird. Die beiden Strafen kommen zudem nicht auf die Uhr.
Datenschutz bei Verletzungen
Wegen des Datenschutzes dürfen die Clubs nun nicht mehr mitteilen, wie die genaue Verletzungsdiagnose der Spieler lautet. «Wir dürfen nicht mehr sagen, dieser Spieler erlitt eine Meniskusverletzung. Das ist bereits ein Eingriff in die Daten eines Spielers. Wir werden deshalb in Zukunft von Ober- oder Unterkörper-Verletzung sprechen», sagt Leuenberger. Die ZSC Lions seien bisher schon defensiv unterwegs gewesen, was sie nun auch in Zukunft tun würden.
Play-In statt Pre-Playoffs
Die Pre-Playoffs wurden abgeschafft, neu gibt es das Play-In – wie es in der nordamerikanischen Basketballliga NBA praktiziert wird. Die Teams, die nach der Regular Season auf den Rängen 7 bis 10 klassiert sind, absolvieren dieses. Das Team auf Rang 7 spielt gegen das Team auf Rang 8. Der Sieger ist fix für die Playoffs qualifiziert. Das Team auf Rang 9 spielt gegen das Team auf Rang 10. Der Sieger spielt gegen den Verlierer der Paarung Rang 7 vs. Rang 8 um den letzten Playoff-Platz.
«In den letzten Jahren schied der Siebte regelmässig aus. Die Sportchefs sahen das als nicht fair an und entschieden sich deshalb für eine Änderung», erklärt Leuenberger. Ausgetragen werden die Play-In-Serien in einem Hin- und Rückspiel. Eine Overtime ist nur im zweiten Spiel möglich, sollte das Gesamtresultat aus den zwei Spielen unentschieden sein. Die Playoff-Serien ab Viertelfinal werden wie bis anhin im Modus Best-of-7 ausgetragen.
Ab den Play-In-Serien wird zudem ein Powerbreak (Werbeunterbrechung à 45 Sekunden) pro Drittel eingeführt. «Das ist sehr nützlich. So bekommen die Schlüssel-Spieler mehr Pausen», sagt ZSC-Trainer Marc Crawford. Das sei wichtig bei dem hohen Tempo, das in der Schweiz gespielt werde, so der 62-jährige Kanadier weiter.
Einlauf ohne Helm
Der Einlauf der Spieler vor einer Partie geschieht künftig ohne Helm. Die Helme werden dafür vor der Spielerbank auf der Bande bereitgelegt – und von den Spielern nach dem Aufstellen auf der blauen Linie angezogen. «Damit man die Spieler unter dem Helm auch mal erkennen kann», so Leuenberger.
Weniger Spiele am Sonntagabend
In Absprache mit TV-Hauptpartner Mysports wurden die Sonntagabendspiele auf eines pro Club und 14 insgesamt reduziert. Diese Spiele werden neben ausgewählten anderen Partien der Regular Season wie bis anhin auf den Sendern TV24, Léman Bleu und Teleticino im Free-TV übertragen. Sämtliche andere Partien sind live auf Mysports mitzuverfolgen.
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