Support aus BernNationalräte unterstützen Spar-Streik
Es droht die fristlose Kündigung, die Polizei ist aufmarschiert. Dennoch: Der Streik am Tankstellenshop in Baden geht weiter. Und jetzt unterstützen 53 Nationalräte die Streikenden.
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Trotz Strafanzeige und drohender Kündigung: Der Streik beim Tankstellenshop in Baden-Dättwil geht weiter.
Der Arbeitskonflikt zwischen den streikenden Angestellten des Spar-Tankstellenshops in Baden-Dättwil AG und der Spar-Geschäftsleitung geht weiter. Der Tankstellenshop ist seit Montag geschlossen. Die Streikenden fordern mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen.
Zehn der 21 Mitarbeitenden des Tankstellenshops blockieren weiterhin sämtliche Zugänge zum Geschäft, teilt die Spar Gruppe Schweiz am Donnerstag mit.
Für elf Angestellte, darunter zwei Lehrlinge, die nicht streiken, wurde eine vorübergehende Lösung gefunden. Sie haben ihre Arbeit am Donnerstag in umliegenden Filialen wieder aufgenommen.
Staatsanwaltschaft wartet ab
Die Geschäftsleitung hatte bereits am Montag eine Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Nötigung, Hausfriedensbruchs sowie wegen eventueller Sachbeschädigung eingereicht. Spar bezeichnet den Streik als illegal.
Dieses Verfahren sei hängig, sagte Elisabeth Strebel, Mediensprecherin der Aargauer Staatsanwaltschaft. Zwangsmassnahmen durch die Staatsanwaltschaft würden als «unverhältnismässig» angesehen. Streiken sei in der Schweiz nicht verboten, hielt Strebel fest.
Unterstützung aus dem Bundeshaus
Jetzt erhalten die Streikenden unerwarteten Support: 53 Nationalrätinnen und Nationalräte haben gemäss der Gewerkschaft Unia einen Aufruf unterzeichnet. Dier Liste enthält Namen Cédric Wermuth (SP/AG) bis Ueli Leuenberger (Grüne/GE).
Darin fordern sie den Shop-Betreiber auf, mit den streikenden Mitarbeiter zu verhandeln.
Am Donnerstag will sich auch noch der Stadtpräsident von Baden, der Grüne Geri Müller, ein Bild vor Ort machen.
Mitarbeitende des Tankstellenshops streiken seit Montag mit Unterstützung der Gewerkschaft Unia. Man erwarte noch immer auf eine erste Gesprächsbereitschaft von Seiten der Konzernleitung. Diese schalte seit Wochen stur und lasse den Konflikt in Dättwil eskalieren.
Die Konzernleitung habe den Angestellten mit der Kündigung gedroht. Nach eigenen Angaben verteilte die Gewerkschaft am Donnerstag vor SPAR-Filialen in Basel und Pratteln Flugblätter, um die Kunden über den Arbeitskonflikt zu informieren. (zum/sda)