Basel / LiestalNationalratssitze so begehrt wie noch nie
In beiden Basel buhlen mehr Kandidaten denn je um einen Platz im Parlament – Experten trauen auch Newcomern wie GLP oder BDP den Durchbruch zu.
- von
- Anna Luethi

Im Baselbiet ist der Wahlkampf in vollem Gange.
Die fünf städtischen Nationalratssitze sind heiss begehrt: 114 Kandidaten auf 25 Listen haben sich beworben. Das sind 26 Interessenten und sieben Listen mehr als bei der letzten Wahl vor vier Jahren. Auch im Baselbiet sind mit 97 so viele Kandidaten wie noch nie im Rennen um die dortigen 7 Plätze. Dabei zeigen auch ganz junge Parteien wie die Grünliberalen (GLP) Selbstbewusstsein: «Wir haben gleich drei Listen aufgestellt, die das breite Spektrum unserer Partei zeigen», so David Wüest-Rudin, Präsident der städtischen GLP.
Dass die neuen «Kleinen» durchaus Chancen haben, bestätigt Politexperte Michael Herrmann: «Die beste Zukunftsperspektive hat die GLP, die eine Art Marktlücke füllt», sagt er. Aber auch die Bürgerlich-Demokratische Partei (BDP) habe in ländlichen Gebieten Potenzial. Solch erfolgreiche Neugründungen hätten auch einen Nachahmungseffekt, erklärt er die hohe Listenzahl. «Es ist ein Unbehagen der Leute mit den bestehenden Parteien zu spüren», so Hermann. Neben Exoten wie Freistaat Unteres Kleinbasel und parteifrei.ch gibt auch die Piratenpartei in Basel-Stadt ihr Debüt: «Wir peilen drei Prozent der Stimmen an – mit unserem Wahlkampf-Budget von 800 Franken wäre alles andere auch utopisch», so Präsident Cedric Meury. Hermann attestiert den «Piraten» jedoch keine Chance im Politzirkus.