CO2-Ausstoss: Neue Energieetikette für Autos kommt

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CO2-AusstossNeue Energieetikette für Autos kommt

Die seit 2003 geltenden Energieetiketten für Neuwagen in der Schweiz werden nach dem Willen des Bundesrates angepasst. Der CO2-Ausstoss soll stärker gewichtet werden.

Der Bundesrat hat am Freitag die neue Energieetikette für Autos beschlossen Neu wird der absolute Treibstoffverbrauch und damit der CO2-Ausstoss stärker gewichtet.

Weiterhin umfassen die Kategorien A bis G, also energieeffizient bis relativ ineffizient.

Neu erfasst die Energieetikette auch Elektrofahrzeuge. Zudem wird sie jährlich an den neuesten Stand der Technik angepasst. Die entsprechende Revision der Energieverordnung tritt am 1. August in Kraft, die Übergangsfrist dauert bis Ende 2011. Gelten werden die neuen Etiketten ab 2012.

Die Einteilung in die Effizienz-Kategorien erfolgt aufgrund des Treibstoffverbrauchs und des Leergewichts der Personenwagen. Dabei war bisher der absolute Treibstoffverbrauch zu rund 60 Prozent massgeblich. Dieser Anteil steigt auf 70 Prozent. Der CO2-Ausstoss wird damit stärker gewichtet.

Der relative Wert - der Quotient aus Treibstoffverbrauch und Leergewicht - sinkt dagegen von 40 auf 30 Prozent. Dank dieses - wenn auch gesunkenen - Werts ist es weiterhin möglich, dass Autokäufer auch bei den grösseren Fahrzeugen aus Modellen der Kategorie A auswählen können.

Neu auch für Strombetrieb

Die bisher vor allem auf fossil angetriebene Autos ausgerichtete Energieetikette deckt neu auch alternative Antriebsformen ab. Dies geschieht aufgrund von klar definierten Umrechnungskriterien. Um die unterschiedlichen Antriebe und Treibstoffe vergleichbar zu machen, wird der Energieverbrauch von der Quelle bis zum Rad statt vom Tank aus gemessen.

Bei Hybrid-Fahrzeugen, die auch rein elektrisch betrieben und über das Stromnetz aufgeladen werden können, wird der elektrische und nicht-elektrische Verbrauch als Summe angegeben. Für den elektrischen Verbrauch werden wie bei den reinen Elektrofahrzeugen die CO2-Emissionen aus der Stromproduktion ausgewiesen.

Die CO2-Emissionen weist die neue Energieetikette mit einem farbigen Balken aus, als Vergleichswert zeigt sie den Durchschnittswert der im Vorjahr verkauften Neuwagen.

Die neue Etikette wird regelmässig dem neuesten Stand der Technik angepasst. Sonst würde sich der Anteil von Autos der besten Kategorie ständig erhöhen. Die Anpassung erfolgt statt alle zwei Jahre neu jährlich. Stichtag ist der 31. Mai. In Kraft treten die neuen Werte jeweils auf Anfang Jahr.

Seit 2003 Pflicht

Seit März 2003 müssen Energieetiketten auf jedem zum Verkauf angebotenen Neuwagen angebracht sein. Eingeteilt sind die Fahrzeuge in sieben Kategorien.

In der Anhörung fand die Neuerung bei SP, Grünen und Umweltverbänden Zustimmung. FDP und SVP lehnten sie als überflüssig ab. Die CVP nahm nicht Stellung. Strasseschweiz, der Dachverband der Automobilwirtschaft, wollte den absoluten Verbrauch nur zu 50 Prozent gewichtet sehen.

Zahlreiche Stellungnahmen verwiesen zudem auf den indirekten Gegenvorschlag zur Offroader-Initiative. Gemäss diesem dürfen bis 2015 neu zugelassene Personenwagen nur noch 130 Gramm CO2 pro Kilometer ausstossen.

Ursprünglich hatte der Bundesrat eine Umweltetikette für Autos einführen wollen. Diese hätte die ganze Umweltbelastung eines Fahrzeugs ausgewiesen. Auch eine CO2-Etikette erwog die Landesregierung. Aufgrund negativer Reaktionen wurde die Übung abgeblasen. (sda)

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