Brienzer Rothorn: Neue Schienen für die alte Dampfbahn

Aktualisiert

Brienzer RothornNeue Schienen für die alte Dampfbahn

Erstmals seit der Gründung 1892 muss das Schienennetz der Brienz-Rothorn-Bahn erneuert werden. Die Arbeiten sind mit grossen logistischen Herausforderungen verbunden.

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Die Brienzer Rothorn Bahn wird erneuert. (Video: BRB)

Die Brienz-Rothorn-Bahn ist die einzige Zahnradbahn der Schweiz mit täglichem Dampfbetrieb und lockt jedes Jahr tausende Besucher an. An der steilsten Stelle hat das Gefälle bis zu 25 Prozent. Bei guten Wetterbedingungen sind vom Rothorn aus 693 Berggipfel zu sehen. Seit 1892 bringt die Bahn Besucher auf den Gipfel – nun wird erstmals in der Geschichte ein Teil der Strecke erneuert.

Peter Flück, Verwaltungsratspräsident der Brienz Rothorn AG (BRB), ist stolz auf die zuverlässige Bahn und hält eine Erneuerung für angebracht: «Seit meinem Amtsantritt ist es ein grosses und zentrales Anliegen, diesen kulturhistorisch so wertvollen und einzigartigen Betrieb einer Dampfzahnradbahn auf das Brienzer Rothorn für die nächste Genereation zu erhalten.»

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Die Brienzer Rothorn Bahn wurde 1892 gegründet.

Die Brienzer Rothorn Bahn wurde 1892 gegründet.

Keystone/Martin Ruetschi
Nun wird erstmals in der Geschichte ein Teil der Strecke erneuert.

Nun wird erstmals in der Geschichte ein Teil der Strecke erneuert.

ZVG
Die Erneuerung des Schienennetzes auf fast 2000 Metern Höhe entpuppte sich als grosse Herausforderung: In 100 Nachtschichten wurden 29 bis 42 Meter Bahntrassees ausgebaut und neu gebaut.

Die Erneuerung des Schienennetzes auf fast 2000 Metern Höhe entpuppte sich als grosse Herausforderung: In 100 Nachtschichten wurden 29 bis 42 Meter Bahntrassees ausgebaut und neu gebaut.

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100 Nachtschichten

Die Erneuerung des Schienennetzes auf fast 2000 Metern Höhe erwies sich als grosse Herausforderung: In 100 Nachtschichten wurden seit Mai 29 bzw. 42 Meter Bahntrassee aus- oder neu gebaut. Der Bautrupp verbaute 440 Schienen, 1750 Schwellen, 3500 Zahnstangen und 2200 Kubikmeter Schotter. Insgesamt waren über 200 Lastwagen im Einsatz, welche die 3600 Tonnen Material entsorgten.

Die Kosten des sanierten Schienensystems liegen bei gut vier Millionen Franken. 80% der Kosten trägt der Kanton Bern. Die restlichen 20 Prozent steuert der Verein Freunde Dampfbetrieb Brienz Rothorn Bahn AG bei.

Laut Simon Koller, Direktor der BRB, laufen die Bauarbeiten nach Plan: «Die Bahnanlage aus dem Jahre 1892 konnte mit wenigen Lücken auf ein Niveau gestellt werden, so dass wir nun sicher wieder für die nächsten 80 bis 100 Jahre Ruhe haben.»

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