Zürich Kreis 4Neue Velo-Vorzugsroute ärgert Anwohner
Aufgrund der Velovorzugsroute kam es an der Kreuzung Bullinger-/Hardstrasse zu einer neuen Verkehrsführung. Die Anwohner wollen dies anhand einer Petition wieder rückgängig machen.
- von
- Marino Walser
Darum gehts
Die Velovorzugsroute führte zu einer neuen Verkehrsführung bei der Kreuzung Bullinger-/Hardstrasse.
Die Anwohnenden sind über diese Änderung alles andere als glücklich.
Eine Petition soll die alte Verkehrsführung zurückbringen.
Bereits mehr als 750 Personen haben die Petition unterzeichnet.
Wegen der neuen Velovorzugsroute von Altstetten in den Kreis 4 dürfen Autofahrende von Westen aus auf der Bullingerstrasse nur noch links in Richtung Hardbrücke abbiegen.
Anwohnende sind darüber wütend und wollen dank einer Petition die alte Verkehrsführung zurückbringen. In der Petition schreibt der Verfasser: «Diese Situation führt zu unnötigen Staus und langen Wartezeiten. Das ist nicht nur für die Autofahrende, sondern auch für den gesamten Verkehr in der Umgebung zu einem Problem geworden.» Der Petitionär bittet um eine Änderung der Verkehrsregelung an dieser Kreuzung.
«Längere Fahrzeiten und mehr CO2-Ausstoss»
Seit dem 8. März kann die Petition unterzeichnet werden. Bislang haben bereits über 780 Personen unterschrieben (Sonntag, 16.15 Uhr). Der Tenor bei den Unterzeichnenden ist klar: Die neue Verkehrsführung ist umständlich und sorgt für Staus rund um die Kreuzung. «Ich unterschreibe die Petition, weil die Änderung meinen Alltag komplizierter gestaltet hat», schreibt ein Unterzeichner als Kommentar zu seiner Unterschrift. Die neue Verkehrsführung führe seither zu mehr Stau.
Ein weiterer Unterzeichner ist der Meinung, dass durch die neue Verkehrsführung die Umwelt zusätzlich belastet wird. «Ich will den CO2-Ausstoss senken. Die neue Verkehrsführung bringt jedoch längere Fahrzeiten und Stau.»
Das Ziel werde verfehlt
Das sieht Stefan Urech, SVP-Präsident Kreis 4 und 5 und SVP-Gemeinderat, gleich. Er würde die Petition sofort unterschreiben. Denn auch Urech ist der Meinung, dass die neue Verkehrsführung ein Widerspruch zum eigentlichen Ziel der Velovorzugsroute ist: «Die Autofahrerinnen und -fahrer sind durch diese Neuerung länger im Auto und stossen somit mehr CO2 aus. Das Ziel der Velovorzugsroute ist es doch eigentlich, die Stadt grüner zu machen.»
Urech selbst ist ebenfalls oft mit dem Velo unterwegs. Dass es Hotspots in der Stadt gibt, bei denen für die Sicherheit von Velofahrenden etwas gemacht werden muss, findet auch er. «Aber nicht in dieser Kreuzung. Ich hatte dort noch nie ein mulmiges Gefühl.» Wenn, dann müssen Anpassungen beispielsweise beim Albisrieder- oder Bucheggplatz vorgenommen werden, findet er. «Es zeigt sich einmal mehr, dass es bei Rot-Grün nicht um das Miteinander zwischen Auto- und Velofahrer sowie Fussgänger geht, sondern einfach darum, das Auto aus der Stadt zu schaffen.»
Stadt hat Kenntnis vom Unmut
Bei der Verkehrsabteilung der Stadt Zürich hat man über den Unmut der Anwesenden der Kreuzung Kenntnis. Dass das Rechtsabbiegen bei der Kreuzung Bullinger-/Hardstrasse aufgehoben wurde, kommt nicht von ungefähr, wie Nadja Häberli von der Dienstabteilung Verkehr Stadt Zürich sagt: «Die Rechtsabbiegespur wurde unter anderem aufgehoben, damit es keinen Konflikt zwischen geradeaus fahrenden Velos und rechts abbiegenden Autos gibt. Dies ist sehr gefährlich und kann zu Unfällen führen.»
Dass es an besagter Stelle zeitnah wieder zur alten Verkehrsführung kommt, ist unwahrscheinlich. «Der Stadtrat wird die Petition prüfen und innerhalb von sechs Monaten eine Rückmeldung machen», so Häberli.
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