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Ab Herbst 2012Neuer Sender 4+: Konkurrenz fürs SF?

3+-Chef Dominik Kaiser liess gestern eine Bombe platzen: Er bringt einen neuen Sender auf den Markt. Stinkt das dem SF?

von
Lorena Sauter
3+-Chef Dominik Kaiser.

3+-Chef Dominik Kaiser.

3+-Chef Dominik Kaiser hat dem Schweizer Fernsehen den Kampf angesagt: Der Medienunternehmer macht SF zwei ab Herbst das Publikum streitig – er lanciert 4+. Warum 4+ besser sein soll als das SF, erklärt der Chef gleich selbst: «Wir sind vor allem anders. Und in vielen Bereichen eine gute Alternative.» Bei 3+ setzt Kaiser auf Serien und Eigenproduktionen. Bei 4+ liegt der Fokus auf Blockbuster-Filmen – einem der Kerngebiete von SF zwei.

Das SF sieht der neuen Konkurrenz gelassen entgegen: «Das SRF analysiert das Marktumfeld laufend – unabhängig von neuen Anbietern auf dem Markt. Wir verfolgen konsequent die Erfüllung unseres Service-public-Auftrags», sagt Andrea Hemmi vom SRF. Für Kaiser steht fest: «Die Konkurrenz an einem bestimmten Abend im Free TV ist überschaubar. Es gibt an jedem Abend Programmnischen, die bisher nicht bedient werden», sagt er zu 20 Minuten.

Er hat ein klares Ziel vor Augen: Mit der Lancierung von 4+ will er mit dem bereits bestehenden und – so Kaiser – «kerngesunden» Sender 3+ weiterhin unabhängig bleiben. Die finanziellen Erfolgsanforderungen an 4+ setzt er zwar tiefer an als beim Muttersender, doch: «Wir gehen davon aus, dass 4+ spätestens nach drei Jahren kostendeckend sein wird.» Wie stark der neue Sender auf den Erfolgszug von 3+ aufspringen kann, entscheidet letztlich aber der Zuschauer.

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