Langstrasse ZürichNicht mal Besetzer wollen diese Abbruchbude
Das Haus Langstrasse 95/97 ist in einem solch desolaten Zustand, dass es nicht mal für Besetzer interessant ist. Zudem droht es nun zu einer Gefahr für Passanten zu werden.
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- 20M
Es hat schon bessere Tage gesehen, das Haus an der Langstrasse 95/97: Die graue Fassade bröckelt und ist versprayt, die Fensterläden fehlen teils, die Innenräume sind unbewohnbar und das Erdgeschoss ist verbarrikadiert. Bald sieben Jahre dauert dieser Zustand nun schon an. Das muss man sich als Eigentümer auch erst leisten können.
Wie die «Aargauer Zeitung» schreibt, ist das Gebäude in einem derart desolaten Zustand, dass es nicht einmal für Hausbesetzer interessant ist. Zudem droht es für Passanten gefährlich zu werden. Aus diesem Grund hat die städtische Baukontrolle interveniert. «Wir gehen davon aus, dass die Eigentümerschaft die Fassade in den nächsten zwei Monaten sichert», wird ein Sprecher des Hochbaudepartements in dem Bericht zitiert.
Eigentümer des Hauses ist Immobilienhändler Fredy Schönholzer, der im steuergünstigen Hergiswil NW wohnt. Er kennt sich mit Leerständen bestens aus. Ihm gehört auch die Langstrasse 83, wo im Untergeschoss kürzlich der neue Club Babette eröffnet wurde. Für das dortige riesige Ladenlokal im Parterre und ersten Stock sucht er seit Jahren einen neuen Mieter – vergeblich. Grund dafür soll der viel zu hohe Preis sein.
Renovierte Wohnungen oder Hotel?
Dabei kann Schönholzer offenbar auch moderat. Das zumindest legen die Mietzinse nahe, die er im «Tagblatt der Stadt Zürich» für die Wohnungen im bröckelnden Haus an der Langstrasse 95/97 angekündigt hatte: Nach der geplanten Renovation sollen zwei Zimmer 1300 Franken monatlich kosten, drei Zimmer 1800 Franken. Die Baubewilligung liegt eigentlich seit letztem April vor.
Unklar ist allerdings, wann die Bauarbeiten starten. Zumal auch möglich ist, dass aus dem Gebäude am Ende noch ein Hotel wird. Eine entsprechende AG ist seit letztem November im Handelsregister eingetragen. Am besten wüsste wohl Schönholzer Bescheid, doch dieser will sich gemäss «Aargauer Zeitung» trotz mehrmaliger Anfragen nicht zu den Plänen äussern.