NHL-DraftNico Hischier bekommt Konkurrenz
New Jersey draftete Jack Hughes mit der Nummer 1. Der Amerikaner dürfte dem Schweizer künftig die Rolle als Topcenter streitig machen.
- von
- Simon Graf
Die Devils hatten im NHL-Draft die Wahl zwischen einem frischgebackenen Weltmeister, der in der Slowakei mit seinen sechs Toren einen wichtigen Part spielte im finnischen Team. Und einem Amerikaner, der an der WM nur eine Nebenrolle einnahm, gerade mal drei Assists skorte. Sie entschieden sich für den Amerikaner Jack Hughes.
Der 18-Jährige hatte schon seit langem als Nummer-1-Pick für 2019 gegolten, doch Kaapo Kakko schien es mit seiner exzellenten WM nochmals spannend zu machen. Doch vor ein paar Tagen legte sich Devils-GM Ray Shero fest: Hughes ist der Auserwählte.
Wie Matthews gegenüber Laine
Der dynamische Center wurde damit zur zweiten Nummer 1 aus den USA innert drei Jahren – damals hatte sich Auston Matthews (Toronto) gegenüber Patrik Laine (Winnipeg) durchgesetzt. Die Leafs dürften glücklich sein mit ihrer Wahl, hat sich Matthews doch stetig weiterentwickelt, derweil Laine zuletzt stagnierte. Seine Punkteproduktion sank letzte Saison von 70 auf 50 Punkte.
Die Devils gaben Hughes den Vorzug gegenüber Kakko, weil sie bei ihm das noch grössere Entwicklungspotenzial sehen. Der drei Monate ältere und kräftigere Kakko ist aber schon etwas weiter. Ihm wird zugetraut, nächste Saison schon 40 Tore zu erzielen für die New York Rangers.
Ein Blick hinter die Kulissen im Leben des Schweizer Nummer-1-Drafts.
Wer darf mit Taylor Hall spielen?
Mit Hughes haben die Devils ein schönes Trostpflaster erhalten für ihre verpatzte Saison. Mit Nico Hischier, Taylor Hall und Hughes haben sie künftig drei Nummer-1-Picks im Team. Hischier ist zwei Jahre älter als Hughes, doch mit der Zeit dürfte ihm im Amerikaner ein Konkurrent um die Position des ersten Centers erwachsen, der mit Hall spielen darf. Kakko ist Flügel und hätte Hischier und Hall in einer Paradelinie mit seiner Wucht und seinen Abschlussqualitäten gut ergänzt.
Ein Deutscher als Nummer 6
Der Draft 2019 unterstreicht, welch gute Arbeit im US-Nachwuchs geleistet wird. Mit den ersten 14 Picks wurden 7 Amerikaner berücksichtigt. Und bereits mit der Nummer 6 wurde der deutsche Verteidiger Moritz Seider von Detroit gezogen – auch er hat eine exzellente A-WM gespielt. Er ist der am zweithöchsten gedraftete Deutsche nach Leon Draisaitl, der Nummer 3 von 2014. Nur ein Russe wurde in der ersten Runde gewählt, die meisten Spieler stellten wie gewohnt die Kanadier mit 13. Ein Schweizer wurde in der ersten Runde wie erwartet nicht berücksichtigt.