Neue EntwicklungsfahrerinNoch mehr Frauen-Power bei Sauber
Tatiana Calderón bringt zusätzliche Frauenpower in den Schweizer Formel-1-Rennstall. Das Ziel der Kolumbianerin ist es, ein Cockpit in der Königsklasse zu erobern.
- von
- heg
Das Sauber-Team wird weiblicher. Zur Chefin Monisha Kaltenborn und Strategin Ruth Buscombe gesellt sich nun auch Tatiana Calderón. Die 23-jährige Kolumbianerin wurde am Dienstag als Entwicklungsfahrerin verpflichtet.
Calderón begann ihre Karriere wie die meisten Piloten in der Königsklasse im Kartsport. Mit 9 Jahren fuhr sie in der Heimat erste Rennen. 2012 zog es sie nach Europa in die Formel-3-EM, ohne jedoch gross Erfolg zu haben. Besser lief es der Kolumbianerin 2015, als sie in der indischen MRF Challenge Gesamtzweite wurde. Danach wechselte Calderón in die GP3-Serie, wo sie wieder weniger reüssierte. Dennoch wird sie neben ihrem Amt bei Sauber auch 2017 in der Nachwuchsklasse für das Team Arden International fahren.
Caldéron beim GP3-Rennen in Ungarn im Juli 2016. (Video: Twitter)
Auch bei Testfahrten im Einsatz?
Gemäss Kaltenborn wird Calderón ein «umfangreiches Vorbereitungsprogramm» absolvieren. Wie genau das aussieht und ob die neue Fahrerin bei Testfahrten zum Einsatz kommt, wollte die Sauber-Teamchefin jedoch nicht verraten. «Ich bin überzeugt, dass sie bei uns von den ausführlichen Einblicken in die Materie des Motorsports profitieren kann, was für ihre künftige Karriere sicherlich von Vorteil ist», wird Kaltenborn bei «Motorsport-Total» zitiert.
Die Nachwuchsfahrerin wird aber sicher Renneinheiten im Simulator absolvieren. Weil Sauber in Hinwil keinen solchen besitzt, finden diese Tests in Graz statt. Calderón selbst kann ihre neuen Aufgaben kaum erwarten: «Ich fühle mich geehrt. Damit kann ich meinem Traum wieder näher kommen, eines Tages in der Formel 1 zu fahren.»
Das fremde Geld
Dass Calderón so weit gekommen ist, hat sie auch einem Landsmann zu verdanken. Der ehemalige kolumbianische Formel-1-Pilot Juan Pablo Montoya ist ein Förderer der 23-Jährigen. Er begleitete sie auch während ihrer Zeit in Indien. Das Geld für ihr Programm stammt aber nicht aus der Heimat, sondern aus Mexiko. Offenbar finanziert der Telefonriese Telmex die Nachwuchsfahrerin. Der Milliardär Carlos Slim subventionierte bereits die Karrieren der beiden ehemaligen Sauber-Piloten Sergio Pérez und Esteban Gutiérrez.