Noch nie gabs so viele Konkurse wie 2004
419 Firmen oder Einzelpersonen in Basel mussten vergangenes Jahr Konkurs anmelden – so viele wie noch nie. Ebenfalls Rekordzahlen vermeldet das Betreibungsamt.
Mit 72 000 Betreibungen schreibt der Kanton Basel-Stadt einen absoluten Negativrekord. Diese Zahl entspricht einer Zunahme von über 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Am meisten Mühe hatten die Basler mit dem Bezahlen ihrer Krankenkassen-, Steuer- und Handyrechnungen. Gar um 15 Prozent auf insgesamt 419 Fälle stieg im Vergleich zum Vorjahr die Zahl eröffneter Konkurse. «Diese Steigerung in beiden Bereichen hat uns schon sehr überrascht», sagte Georges Vonder Mühll, Leiter des Basler Betreibungs- und Konkursamts.
Auch im Baselbiet sieht die Situation nicht besser aus. «Sowohl bei den Betreibungen als auch bei den Konkursen verzeichnen wir Zunahmen», sagt Wolfgang Meier, Inspektor der Aufsichtsstelle über die Baselbieter Betreibungs- und Konkursämter. Genaue Zahlen liegen aber frühestens Ende Januar vor.
Die Gründe für die steigenden Betreibungen und Konkurse bei Privatpersonen ortet Herbert Müller, Leiter der Baselbieter Fachstelle für Schuldenfragen, grob in drei Bereichen: zu leichte Vergabe von Konsumkrediten, Leasingverträge und fehlende Budgetkompetenz der Privatpersonen.
Christian Degen