Mysteriöse Krankheit«Nodding»-Leiden tötet 60 junge Menschen
In Ostafrika verstarben mehrere Dutzend Kinder und Jugendliche infolge eines merkwürdigen Syndroms. Bereits 3000 Menschen sind von der sogenannten «Nodding»-Krankheit betroffen.
- von
- sda/rre
Tausende Kinder und Jugendliche leiden in Ostafrika an der sogenannten «Nodding»-Krankheit.<br>
(Quelle: YouTube/Globalheathnews)
Die Behörden in Uganda wollen einer mysteriösen Krankheit auf den Grund gehen, die bereits 3000 junge Menschen in dem ostafrikanischen Land befallen hat. Das Symptom: Die Betroffenen wirken, als wenn sie langsam einschlafen («to nod off» = englisch für «einnicken» oder «wegdämmern»).
Ärzte und Regierungsbeamte konnten bisher weder die Ursache noch die Art der Ansteckung klären, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. Bei den Erkrankten handelt es sich den Angaben zufolge hauptsächlich um Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 15 Jahren, die im Norden Ugandas leben.
Die Hände zittern, der Kopf wackelt
In den vergangenen zwei Jahren seien bereits 60 Menschen an der seltsamen Krankheit gestorben, berichtete die Zeitung «Daily Monitor». Die Hände der Patienten zitterten ständig, der Kopf beginne nach vorne zu kippen und schliesslich fielen die Betroffenen in Ohnmacht.
Ministeriumssprecherin Rukia Nakamatte sagte der Nachrichtenagentur DPA, es würden nun eingehende Untersuchungen eingeleitet. Kommende Woche sollen die Ergebnisse veröffentlicht werden.
Ist Gift im Spiel?
Es wird nicht ausgeschlossen, dass das Leiden auf giftige Substanzen zurückzuführen ist, mit denen die Rebellen der «Widerstandsarmee des Herrn» (Lord's Resistance Army) die Regierung in Kampala bekämpft haben könnten.
Die Gruppe hatte in ihrem blutigen Kampf seit 1987 zehntausende Menschen getötet, vergewaltigt, verstümmelt und gefoltert. Die LRA kämpfte in Norduganda ein Vierteljahrhundert lang für einen christlichen Gottesstaat.