Wimbledon: Schiri-Entscheid gegen Novak Djokovic

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TennisStöhn-Eklat in Wimbledon – Schiri-Entscheid gegen Djokovic gibt zu reden

Novak Djokovic rast mit Vollgas Richtung Wimbledon-Titel Nummer 8. Im Halbfinal gegen Jannik Sinner sorgte jedoch ein lautes Stöhnen des Serben für Irritationen.

Novak Djokovic nervte sich, dass der Schiri diesen Ballwechsel wegen seines Stöhnens unterbrach.

SRF

Darum gehts

  • Novak Djokovic steht in Wimbledon in seinem 35. Grand-Slam-Final.

  • Im Halbfinal gegen Jannik Sinner sorgte sein Stöhner für Aufregung.

  • Der Serbe erklärte, sowas sei ihm noch nie passiert.

Die sportliche Geschichte von Novak Djokovics Halbfinal-Sieg gegen Jannik Sinner ist schnell erzählt. Einmal mehr liess der 23-fache-Grand-Slam-Champion in einem wichtigen Spiel nichts anbrennen und brachte den 3-Satz-Sieg ziemlich souverän ins Trockene. Anfangs des zweiten Satzes ereignete sich aber etwas, das auch der 36-Jährige noch nie erlebt hat.

Mitten im Ballwechsel ahndete der britische Schiedsrichter Richard Haigh ein lautes Stöhnen des Serben als Störung (engl.: Hindrance) und gab den Punkt an Sinner. Djokovic konnte es nicht fassen und beschwerte sich sofort und nicht ganz zu Unrecht beim Unparteiischen. Das Stöhnen kam effektiv sehr spät nach dem Schlag. 

«Störung hätte Spiel drehen können»

Djokovic wäre aber nicht Djokovic, wenn er sich von solch einer Szene aus dem Konzept bringen liesse. Der Superstar rappelte sich sofort wieder auf und konnte beim Platzinterview nach dem Spiel sogar darüber witzeln. «Das war vielleicht das Echo vom Dach», so der Mann aus Belgrad humorvoll.

So etwas sei ihm noch nie passiert, stellte Djokovic fest und gibt zu, dass ihn der Vorfall etwas aus der Bahn geworfen hatte. «Diese Störung hätte das Spiel drehen können, aber ich konnte mich sammeln», befand der Wimbledon-Titelverteidiger und sagte gleichzeitig, dass er nicht dachte, seinen Gegner damit irritiert zu haben.

Sinner meinte nach der Partie, dass manche Spieler halt solche Stöhner von sich geben, wenn sie sich «ziemlich sicher» seien, den Punkt zu gewinnen. Er selber habe sich in der Situation nur auf den Ball fokussiert. US-Tennisstar Taylor Fritz (ATP 9) meldete sich derweil auf Twitter zur Stöhn-Causa zu Wort. «Einige Spieler grunzen viel bei wichtigen Punkten, um einen abzuschrecken. Das muss von den Schiedsrichtern häufiger unterbunden werden», forderte Fritz, betonte aber, dabei nicht an Djokovic zu denken.

Djokovic sauer über Fanreaktionen

An der Pressekonferenz bestätigte der Djoker später nochmals, dass er sowas noch nie erlebt habe. «Meiner Meinung nach war es nicht die richtige Entscheidung, aber ich habe es zu akzeptieren», ergänzte der Serbe, der sich zum Ende des Halbfinals auch noch mit den Fans auf dem Centre Court anlegte. Grund dafür waren einige Klatscher aus dem Publikum, als er im dritten Satz bei Satzball gegen sich, seinen ersten Aufschlag daneben setzte.

Djokovic quittierte die Fanreaktionen unmittelbar mit einem höhnischen Applaus, ehe er es sich kurze Zeit später nicht verkneifen konnte, mit einer «Heul-doch-Geste» auf weitere Buhrufe zu reagieren. Am Ende ist dies trotz aller Aufregung bloss eine Randgeschichte.

Djokovic reagiert gestenreich auf Buhrufe aus dem Publikum.

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Was wirklich zählt, ist das Geschehen auf dem Tenniscourt und dort stellt Djokovic mit dem Einzug ins Wimbledon-Endspiel einen neuen Rekord auf. Als erster Spieler der Geschichte erreicht der Serbe 35 Grand-Slam-Finals. Dort trifft er am Sonntag auf die Weltnummer 1 Carlos Alcaraz (ab 15 Uhr live bei uns) und würde mit einem Sieg nicht nur seinen fünften Titel en suite an der Church Road holen, sondern auch gleichziehen mit Roger Federers magischen acht Triumphen bei dessen Lieblingsturnier.

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