Novartis-Aktien im Abwärtstrend
Nach der umstrittenen Übernahme der Nestlé-Anteile am US-Amerikanischen Augenmedizin-Hersteller Alcon können sich die Aktien des Pharma-Unternehmens dem Abwärtstrend nicht entziehen. Die Titel haben gestern um 1,4 Prozent nachgegeben haben befinden sich mit einem Minus von 1.8 Prozent erneut in der Verlustzone.
Thomas Kaufmann, Analyst bei der Credit Suisse, sieht den Grund für die Kursverluste vor allem in der kurzfristigen Sicht der Anleger. Weil Novartis für den 39 Milliarden Dollar schweren Alcon-Deal Schulden aufnehmen musste, „kann das gerade im Februar gestartete Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 10 Milliarden Dollar nicht fortgesetzt werden", so der Analyst. „Der Wegfall dieser Kurs-stützenden Massnahme wird von den Anlegern vorweggenommen, was die Verluste am Aktienmarkt zur Folge hat." Einen allzu starken Kurszerfall erwartet Kaufmann indes nicht.
Börse möchte den Mehrwert sehen
Ob sich der Kauf der Nummer 1 im Augenmedizinalbereich längerfristig auszahlen wird, muss sich erst noch zeigen. Kaufmann bezeichnet den Erwerb der Alcon-Anteile jedoch grundsätzlich als „strategisch sinnvoll und konsequent". Auch Michael Nawrath, Analyst bei der Zürcher Kantonalbank, sieht in der Transaktion mehrheitlich Vorteile. „Alcans Stärke ist die Präsenz am US-Markt, Novartis kann dafür insbesondere in Asien die Geschäfte vorantreiben." (scc/ahi)