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Nykänen legt Berufung ein

Ex-Skispringer Matti Nykänen erstach im Vollsuff einen Freund und erhielt dafür 2 Jahre. Nun will der Finne Berufung gegen das Urteil einlegen.

Der finnische Ex-Skisprungstar Matti Nykänen will gegen seine Verurteilung zu zwei Jahren und zwei Monaten Haft nach Messerstichen auf einen Freund Berufung einlegen.

Das teilte sein Anwalt am Donnerstag in Tampere mit.

Beim Prozess war am Mittwoch bekannt geworden, dass der bereits wegen Misshandlung seiner Ehefrau Mervi Tapola vorbestrafte Nykänen 3,5 Promille Alkohol im Blut hatte, als er die Tat beging.

Nach einer verlorenen Partie im «Fingerhakeln» hatte der 41- Jährige Ende August einem ebenfalls betrunkenen 59-jährigen Freund ein 13 Zentimeter langes Messer zwei Mal in voller Länge in den Rücken gerammt.

Die Blutprobe der zur Tatzeit ebenfalls anwesenden Tapola ergab sogar 4,5 Promille. Der 59-Jährige war mit 2 Promille der nüchternste der Gruppe und konnte schwer verletzt selbst Hilfe herbeitelefonieren.

Als Polizei und Sanitäter in dem Sommerhaus Tapolas nahe der Ortschaft Nokia eintrafen, lag Nykänen mehr oder weniger bewusstlos auf dem Boden und seine Frau völlig bewusstlos auf einem Sofa.

Der weltweit als «Jahrhundertspringer» geltende Finne erklärte vor Gericht, er könne sich an nichts erinnern. Er bleibt trotz Berufung weiter in Haft. Das Gericht rechnete ihm bei der Strafbemessung eine zur Bewährung ausgesetzte Haft von vier Monaten wegen Misshandlung seiner Frau an.

Nykänen hatte bereits gegen Ende seiner Karriere mit schweren Alkoholexzesse Schlagzeilen gemacht. Zur Finanzierung seiner Sucht trat er unter anderem als Stripper auf und verkaufte seine Medaillensammlung, die 4 Olympiasiege, 6 Weltmeisterschaften und 46 Weltcupsiege umfasste.

(sda)

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