Obama zieht Irak-Reise in Betracht
Es wäre Obamas erster Aufenthalt im Irak seit seiner Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur bei den US-Demokraten. Sein republikanischer Rivale John McCain hatte ihn jüngst kritisiert, weil er seit Anfang 2006 nicht mehr dort gewesen sei.
Dies lehnte Obama in einem Interview der Zeitung «The New York Times» ab. «Ich will mich nicht an einem politischen Reklamegag beteiligen», wurde Obama am Mittwoch auf der Website der Zeitung zitiert. Wenn er in den Irak reise, dann um mit Soldaten und Kommandeuren zu sprechen und nicht, um politisch zu punkten.
Obamas Sprecher Bill Burton sagte, eine Irak-Reise werde erwogen, stehe aber noch nicht fest. McCain erklärte bei einem Wahlkampfauftritt in Nevada, zu sagen, der Einsatz im Irak sei ein Misserfolg, stimme nicht mit den Fakten überein. «Also müssen wir ihm die Fakten vor Ort zeigen.» Obama war ein einziges Mal im Januar 2006 mit einer Kongressdelegation im Irak. McCain war achtmal dort, zuletzt im März.
Obamas demokratische Rivalin Hillary Clinton bemühte sich unterdessen um die Unterstützung der Wähler in South Dakota, wo in der kommenden Woche eine Vorwahl stattfindet. Im Indianerreservat von Pine Ridge erklärte sie, wichtig sei festzustellen, wer die grösseren Chancen im Rennen gegen McCain habe. Sie glaube, dass sie das sei. In einem Schreiben an bislang unentschlossene Superdelegierte verwies sie unter anderem auf ihren Vorsprung bei älteren Frauen, Latinos und Wählern auf dem Land.
Ihr Ehemann, der frühere US-Präsident Bill Clinton, warb am Mittwoch in Puerto Rico um Unterstützung für seine Frau. Dort wird am Sonntag eine Vorwahl abgehalten. Bei der eigentlichen Präsidentenwahl im November sind die Puertoricaner aber nicht stimmberechtigt, entsprechend gering ist das Interesse der Bewohner an der Abstimmung. Vor den letzten drei Vorwahlen in Puerto Rico, South Dakota und Montana fehlen Obama noch 45 der 2.026 für den Nominierungsparteitag im August nötigen Stimmen. (dapd)