«Öl für Nahrung»: Zwei Uno-Mitarbeiter suspendiert

Aktualisiert

«Öl für Nahrung»: Zwei Uno-Mitarbeiter suspendiert

In der Korruptionsaffäre um das UNO- Programm «Öl für Lebensmittel» für den Irak haben die Vereinten Nationen (UNO) zwei Mitarbeiter suspendiert.

Generalsekretär Kofi Annan habe den ehemaligen Leiter des Programms, Benon Sevan, und Joseph Stephanides, der half das Programm 1996 aufzubauen, vorerst ihrer Posten enthoben, sagte ein UNO-Sprecher am Montag.

Die Entscheidung sei am Freitag getroffen worden, einen Tag nachdem eine Untersuchungskommission erste Ergebnisse vorgelegt hatte. Sevan wird vorgeworfen, einer in Panama registrierten Handelsgesellschaft irakische Erdölzuteilungen verschafft zu haben.

Stephanides soll mitgeholfen haben, dass ein britisches Unternehmen einen grösseren Auftrag ohne angemessene Ausschreibung erhalten habe.

Die beiden Zyprer sollten am Mittwoch schriftlich über die Vorwürfe informiert werden und hätten dann zwei Wochen Zeit, um dazu Stellung zu nehmen, sagte der UNO-Sprecher. Ihre Bezüge würden für die Dauer der Untersuchung weitergezahlt. Dies sei das übliche Verfahren.

Im Rahmen des UNO-Programms war es dem Irak unter Präsident Saddam Hussein ab Dezember 1996 gestattet, Öl zu exportieren und die Milliardeneinnahmen daraus für Lebensmittel und Medikamente zu verwenden. Es sollte die Auswirkungen der UNO-Sanktionen auf die irakische Zivilbevölkerung abmildern, die Mitte der 90er Jahre gegen den Golfstaat verhängt worden waren.

Das Programm wurde im November 2003, rund sieben Monate nach dem Sturz Saddam Hussein durch US-geführte Truppen beendet.

(sda)

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