Ski nordischÖsterreichs siebter Streich
Österreichs Skispringer gewannen in Plancia (Sln) auch das siebte Teamspringen der Saison überlegen. Der Vorsprung auf Norwegen betrug umgerechnet 113 m.
Thomas Morgenstern, Andreas Kofler, Martin Koch und Gregor Schlierenzauer feierten ihren Sieg mit dem Rekordvorsprung von 135,5 Punkten. Auch eine zweite Bestmarke sicherten sich die Austria-Adler bereits einen Tag vor dem abschliessenden Springen am Sonntag (10.15 Uhr). Noch nie realisierte eine Mannschaft in Nationenklassement eine derart hohe Punktzahl. Österreich ist bei 7338 Zählern angelangt.
Die Schweiz stellte in Slowenien kein Team. Dieser Fakt steht sinnbildlich für die Tatsache, dass im Schatten von Simon Ammanns Erfolgen ein zentrales Saisonziel nicht erreicht wurde. Die zweite Garde hat den Anschluss an den Weltcup noch nicht gefunden. Im Herbst hatte alles vielversprechend ausgesehen. Andreas Küttel schien wieder Fuss zufassen, der 19-jährige Marco Grigoli schaffte zum Abschluss des Sommer-GP in Liberec und Klingenthal den Einzug in den Finaldurchgang, Pascal Egloff, Rémi Français, Adrian Schuler oder Gregor Deschwanden zeigten erfreuliche Leistung. Doch die Aufbruchstimmung wich schnell der Ernüchterung. 100 Prozent der Schweizer Weltcuppunkte in diesem Winter gehen auf das Konto von Ammann.
«Uns fehlt im Winter die Heimschanze», sagt der Schweizer Trainer Martin Künzle. "Wir machen während der Saison weniger Trainingssprünge als die Konkurrenz. Dies sei einer der Hauptgründe, weshalb der Schwung des Herbsts im Winter verebbt sei. Ursprünglich war in Einsiedeln auch die Beschneiung der Anlage geplant, doch dieses Vorhaben scheiterte an den Finanzen. Künzle rechtfertigt die schwachen Resultate nicht allein mit den äusseren Bedingungen. Den Springern fehle noch die Klasse und die Coolness, um mit wenig Anlauf auszukommen, hielt er fest.
Erfolgreich stellte sich der Kombinierer Jason Lamy Chappuis am Samstag dem Vergleich mit den Spezialspringern. Der Gesamtweltcupsieger half dem französischen Team aus. Mehr als dies: Er erreichte mit 201,5 und 196 m in beiden Umgängen die grösste Weite des französischen Quartetts. (si)