«Das ist unser Kampf»Offener Brief für George Floyd bewegt Hunderttausende
Ein Brief an den verstorbenen Afroamerikaner George Floyd geht viral. Die Unterstützer fordern Gerechtigkeit. Dazu wird ein Protokoll von Floyds letzten verzweifelten Worten veröffentlicht.
- von
- Katja Fässler
Darum gehts
- Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd werden die Rufe nach Gerechtigkeit immer lauter.
- Ein offener Brief im Netz wurde bereits über 1,6 Millionen Mal unterzeichnet.
- Auch Apple-Chef Tim Cook widmete Floyd ein öffentliches Schreiben.
«Es ist mein Gesicht, Mann. Ich habe nichts Ernstes getan. Bitte, bitte. Ich kann nicht atmen. Alles tut weh. Bitte töte mich nicht. Mama. Mama.» Dies ist ein Auszug des Protokolls, das zusammen mit einem offenen Brief an den durch Polizeigewalt verstorbenen George Floyd veröffentlicht wurde. Über 1,6 Millionen Menschen haben den Brief bereits unterzeichnet und es werden von Minute zu Minute mehr. «Wir trauern um einen weiteren, sinnlosen Verlust eines Menschenlebens durch die Hand der US-Polizei. Dieses brutale Töten muss ein Ende haben», so die Initianten. «Rassismus gedeiht in der Gesellschaft des Schweigens. Deshalb werden wir nicht schweigen. Rassismus ist ein Problem, das uns alle angeht. Es ist unser Kampf.»
Apple-Chef schreibt Brief
Auch auf der Apple-Website erschien am Donnerstag ein Brief, der sich George Floyds Tod und der Geschichte des Rassismus widmet und von CEO Thomas Cook höchstpersönlich verfasst wurde. Das Schreiben enthält gemäss «New York Post» auch die Zusage, dass sich Apple in den eigenen Reihen für mehr Vielfalt einsetzen will. Laut Unternehmensdaten waren im Dezember 2018 nur 9 Prozent der Angestellten des Unternehmens schwarz. «Wir haben immer Kraft aus der Vielfalt gezogen. Wir haben Menschen aus der ganzen Welt bei uns willkommen geheissen und uns bemüht, eine Firma zu gestalten, die alle einbezieht. Aber wir müssen mehr tun», so Cook.
Demonstrationen
In den USA ist es erneut in mehreren Grossstädten zu friedlichen Demonstrationen gekommen. In New York, Washington, Minneapolis, Atlanta und Los Angeles gingen am Donnerstag jeweils Hunderte Menschen auf die Strassen, um ein Ende von Polizeigewalt, Rassismus und anhaltender Ungleichheit zu fordern. Vielerorts halten die Proteste nun schon seit gut einer Woche an. Oft kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen, die Tote und Verletzte forderten.