UBS schluckt CS«So darf sich CS nicht verscherbeln lassen» – Politik reagiert auf Übernahme
Nun steht der Deal: Die UBS wird die Credit Suisse für drei Milliarden Franken übernehmen. In der Schweizer Politik spalten sich zu diesem Entscheid die Geister.
In einer Pressekonferenz informiert Bundesratspräsident Alain Berset zusammen mit Bundesrätin Karin Keller-Sutter am Sonntag über den Deal.
Darum gehts
Am Sonntagabend stand der Deal.
Die UBS wird die Credit Suisse für drei Milliarden Franken übernehmen.
Auf Twitter gehen die Wogen der Schweizer Politikerinnen und Politiker hoch.
Es sollte nie wieder geschehen und doch wurde das Unmögliche möglich: In einem Drei-Milliarden-Deal übernimmt die UBS nach tagelangen Debatten die Credit Suisse. Während die Europäische Zentralbank diesen Entscheid begrüsst, gehen auf Twitter unter den Schweizer Politikerinnen und Politikern hoch.
SVP-Nationalrat und «Weltwoche»-Verleger Roger Köppel findet den Preis von drei Milliarden schlicht «einen Witz». Die CS dürfe sich niemals so verscherbeln lassen.
Grünen-Präsident Balthasar Glättli sieht derweil eine Mitverantwortung beim Parlament. Das Parlament habe es verpasst, «eine griffige Too-big-to-fail-Gesetzgebung» zu verabschieden.
Noch während die Medienkonferenz von Bundesrat, Nationalbank und Banken-Vertretern lief, übte SP-Co-Präsident Cédric Wermuth scharfe Kritik an der Regierung. In einem Tweet kritisiert er, dass der Bundesrat das CS-Management und den Verwaltungsrat mit keinem Wort erwähnt habe: «Die Grossen kommen ungeschoren weg. Eine Ohrfeige für alle Bürgerinnen und Bürger.»
Auch die Mitte äussert sich auf Twitter zu der Übernahme: Man bedauert, dass die Credit Suisse nicht eigenständig in der Lage war, das Vertrauen in die Bank wiederherzustellen. «Der Bundesrat, die SNB und die Finma haben gemeinsam mit den Verantwortlichen die beste aller schlechten Lösungen getroffen, die leider nötig war.
Für die SVP ist die Credit Suisse eine klare Folge fataler Management-Entscheidungen. Statt sich auf das erfolgreiche Schweizer Geschäft zu konzentrieren, habe die Bank eine aggressive Auslandstrategie gefahren und sei mit dieser offensichtlich gescheitert. Während nun die Angestellten um ihre Arbeitsplätze bangen, habe das Management verantwortungslos Millionen Saläre kassiert, schreibt die SVP Schweiz in einer Medienmitteilung.
Während die SVP die gefundene Lösung stark kritisiert, begrüsst die FDP das rasche Handeln der Politik. Angesichts der dramatischen Entwicklungen sei dieser Entscheid notwendig gewesen, um grösseren Schaden abzuwenden. Doch auch die FDP sieht das Credit-Suisse-Management in der Verantwortung.
In einer Medienmitteilung äussert sich auch die GLP-Schweiz zur Bankenübernahme: «Die Blitzrettung der CS schafft einen Bankenkoloss mit grossen Risiken». Der Bundesrat habe die am wenigsten schlechte Lösung getroffen. Nichtsdestotrotz kritisiert die Partei, dass die Risiken nicht früher erkannt wurden.
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