Olena Selenska: «Brauche meinen Mann, keine historische Figur»

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Olena Selenska«Ich brauche meinen Ehemann, keine historische Figur»

In einem sehr persönlichen Interview erzählt Olena Selenska, die First Lady der Ukraine, von den emotionalen Auswirkungen des Krieges auf ihre Familie.

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Olena und Wolodimir Selenski sind seit der Schule ein Paar und seit 20 Jahren verheiratet. 

Olena und Wolodimir Selenski sind seit der Schule ein Paar und seit 20 Jahren verheiratet. 

via REUTERS
In einem Gespräch mit der BBC erzählt die 45-Jährige vom Krieg und ihrer Familie.

In einem Gespräch mit der BBC erzählt die 45-Jährige vom Krieg und ihrer Familie.

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«Wir haben die Möglichkeit, uns zu sehen, aber nicht so oft, wie wir es uns wünschen würden. Mein Sohn vermisst seinen Vater», sagt die Mutter von Kyrylo (10) und Aleksandra (19). 

«Wir haben die Möglichkeit, uns zu sehen, aber nicht so oft, wie wir es uns wünschen würden. Mein Sohn vermisst seinen Vater», sagt die Mutter von Kyrylo (10) und Aleksandra (19). 

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Darum gehts

  • Seit 20 Jahren ist Olena Selenska mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski verheiratet. 

  • In einem Gespräch mit der BBC erzählt die 45-Jährige vom Krieg und ihrer Familie.  

  • «Mein Sohn vermisst seinen Vater», sagt die Mutter von Kyrylo (10) und Aleksandra (19). 

  • Auch sie brauche mitunter nicht die «historische Figur», sondern den Ehemann an ihrer Seite.

«Das ist vielleicht ein bisschen egoistisch, aber ich brauche meinen Mann an meiner Seite, keine historische Figur», sagte Olena Selenska (45) der BBC. Die First Lady und der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski waren schon in der Schule ein Paar. Später arbeiteten sie gemeinsam, er als Schauspieler, sie als Drehbuchautorin.

Als Russland im Februar 2022 in die Ukraine einmarschierte, hielt sich die Präsidentengattin mit ihren Kindern monatelang an geheimen Orten versteckt. Sie sei damals ständig unter Adrenalin gestanden. Mit der Zeit sei es nötig geworden, «sich zu beruhigen und ein Leben unter den bestehenden Bedingungen zu beginnen».

Der Sohn vermisst seinen Vater

Nachdem sie nach den ersten Kriegsmonaten aus ihrem Versteck aufgetaucht war, reist die ukrainische First Lady immer wieder ins Ausland, wirbt für die Unterstützung der Ukraine, gerade im humanitären Bereich.

«Wir haben die Möglichkeit, uns zu sehen, aber nicht so oft, wie wir es uns wünschen würden. Mein Sohn vermisst seinen Vater», sagt die Mutter von Kyrylo (10) und Aleksandra (19). 

«Niemand kann wissen, was auf ihn zukommt»

Es schmerze sie als Mutter zu sehen, dass ihre Kinder keine Zukunftspläne machen könnten: «Meine Tochter ist 19. Sie träumt vom Reisen, von neuen Eindrücken, von Emotionen. Sie hat diese Möglichkeit nicht.»

Das gilt natürlich nicht nur für die Tochter des Präsidenten. «Niemand kann wissen, was auf ihn zukommt. Schliesslich konnte sich niemand vorstellen, dass im 21. Jahrhundert ein solcher Krieg mitten in Europa entfesselt werden würde, dass er so grausam sein würde», so Selenska. 

«Diese Widerstandsfähigkeit ist es, die wir alle brauchen»

Dass ihr Ehemann einst eine «historische Figur» sein werde, habe sie sich nie geträumt – und gebe mitunter auch nur wenig drauf: Sie vermisse ihren Ehemann und brauche ihn an ihrer Seite.

Gleichzeitig habe dieser «wirklich die Energie, die Willenskraft, die Inspiration und die Hartnäckigkeit, diesen Krieg durchzustehen». Selenski sei ein sehr starker und widerstandsfähiger Mensch. «Und diese Widerstandsfähigkeit ist es, die wir alle jetzt brauchen.»

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(gux)

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