Olivier Borer kämpft nach Leihmutterschaft mit Hass

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SRF-SportmoderatorOlivier Borer wehrt sich – «Wir haben kein Baby gekauft»

Olivier Borer und sein Mann haben dank einer Leihmutter ihren ersten Sohn willkommen heissen dürfen. Der SRF-Sportmoderator geniesst sein Glück und stellt sich der Kritik.

Toni Rajic
von
Toni Rajic
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Olivier Borer (40) und sein Mann sind im November Eltern geworden.

Olivier Borer (40) und sein Mann sind im November Eltern geworden.

Instagram/olivier_borer
Auf Instagram verkündet der SRF-Sportmoderator die Geburt von Sohn Naël Yunus.

Auf Instagram verkündet der SRF-Sportmoderator die Geburt von Sohn Naël Yunus.

Instagram/olivier_borer
Mittlerweile sind die Papas in der Schweiz. «Wir sind eine Familie. Unser Lebenstraum hat sich erfüllt. 21 Jahre nach unserem ersten Treffen», schreibt er auf Instagram zu dem Schnappschuss.

Mittlerweile sind die Papas in der Schweiz. «Wir sind eine Familie. Unser Lebenstraum hat sich erfüllt. 21 Jahre nach unserem ersten Treffen», schreibt er auf Instagram zu dem Schnappschuss.

Instagram/olivier_borer

Darum gehts

  • Sportmoderator Olivier Borer und sein Mann sind erstmals Eltern geworden.

  • Dank einer Leihmutter in den USA konnten sie ihren Sohn Naël Yunus willkommen heissen. Doch das sorgt für Kritik, der sich der 40-Jährige nun stellt.

  • Weiter offenbart der SRF-Mann, dass der hürdenvolle Weg längst nicht abgeschlossen ist.

Olivier Borer und sein Mann sind dank einer Leihmutter aus den USA im November Eltern geworden. Mittlerweile ist der kleine Naël Yunus mit seinen überglücklichen Papas daheim angekommen. Doch ihr Familienglück wird von negativen Kommentaren und Reaktionen getrübt, wie der SRF-Sportmoderator in seiner Instagram-Story offenlegt: «Diese blöden Schwuc*****, Lesben und Transen haben das Gefühl, sie können sich ein Kind quasi kaufen. Ein Kind braucht von Natur aus eine Mutter und einen Vater. Schon mal daran gedacht, was diesen armen Kindern in der Schule alles gesagt wird? Führt euer sche*** Leben, aber lasst die Kinder in Ruhe», schreibt eine anonyme Person in einer Mail an den 40-Jährigen.

Solche Hasstiraden sind laut Borer «glücklicherweise deutlich in der Minderheit» und doch Grund genug für ihn, um mit seiner Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen. Er wolle ein Vorbild für Betroffene sein, da er selbst in jungen Jahren keine hatte. «Schwulsein – ich wusste ja gar nicht, was das ist. Als ich es irgendwann verstand, fühlte ich mich deswegen oft einsam. Ich hatte das Gefühl, ich sei der einzige Schwule auf der Welt», sagt er während eines Hausbesuchs gegenüber «Blick». Es sei ein langer Weg gewesen, doch mittlerweile sei er im Reinen mit sich.

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Den Traum vom Kind hatte Olivier Borer zeitweise begraben 

Schon als Jugendlicher habe Borer immer von einer eigenen Familie geträumt. «Doch als ich realisierte, dass ich schwul bin, ist dieser Traum geplatzt.» Ganz losgelassen hat es ihn allerdings nie. Schon beim ersten Date mit seinem jetzigen Mann – vor über 20 Jahren – hatte er von seiner Sehnsucht berichtet. Ihre konkrete Familienplanung haben die beiden schliesslich vor fünf Jahren in Angriff genommen.

Nebst der zeitintensiven Planung der Leihmutterschaft, die in der Schweiz von Gesetzes wegen verboten ist, musste das Paar auch tief in die Taschen greifen: Über 100’000 Franken kostet die Erfüllung ihres Wunsches. «Wir haben uns als Paar lange überlegt, ob wir das tun sollen, denn wir sind uns bewusst, dass das Ganze auch ein Businessmodell ist. Aber wir haben uns nicht ein Baby gekauft. Wir haben den Prozess gekauft, der uns zum Baby verholfen hat, zu unserem absoluten Wunschbaby.»

Leihmutterschaftsprozess geht für die Papis weiter

Auch wenn Olivier Borer und sein Mann mit Naël Yunus in der Schweiz sind, ist der Prozess noch lange nicht abgeschlossen: Aktuell besitzt der Kleine lediglich den amerikanischen Pass. Nun soll mittels Vaterschaftstest festgestellt werden, wer der beiden Papas der genetische Vater ist. Im Anschluss kann dann der andere Papa einen Adoptionsantrag stellen. Allem Gegenwind zum Trotz zeigt sich der SRF-Mann mit dem Schritt zufrieden: «Ich bin daran gewachsen und habe viel über mich gelernt. Jetzt habe ich den Weg zu mir selber gefunden. Ich bin dort angekommen, wo ich immer hinkommen wollte.»

Was ist eine Leihmutterschaft?

LGBTIQ: Hast du Fragen oder Probleme?

Hier findest du Hilfe:

LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133

Du-bist-du.ch, Beratung und Information

InterAction, Beratung und Information für intergeschlechtliche Menschen, Tel. 079 104 81 69

Lilli.ch, Information und Verzeichnis von Beratungsstellen

Milchjugend, Übersicht von Jugendgruppen

Elternberatung, Tel. 058 261 61 61

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

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