Simone Kuhn: «Olympia-Kleider sind auch eine Tauschbörse»

Aktualisiert

Simone Kuhn«Olympia-Kleider sind auch eine Tauschbörse»

Simone Kuhn durfte die Olympia-Kollektion bereits zum dritten Mal fassen. Die Beachvolleyballerin freut sich auf London – aber noch nicht zu sehr, wie sie im Interview verrät.

von
Sandro Compagno
Simone Kuhn will mit ihrer Partnerin Nadine Zumkehr nach London. (Bild: Keystone)

Simone Kuhn will mit ihrer Partnerin Nadine Zumkehr nach London. (Bild: Keystone)

20 Minuten: Simone Kuhn, Sie waren schon 2004 in Athen und 2008 in Peking am Start. Welche Bedeutung haben Olympische Spiele für Sie?

Simone Kuhn: Sie sind ein absolutes Highlight. Im Beachvolleyball läuft die ganze sportliche Planung im 4-Jahres-Rhythmus. Dazu kommt, dass sich bei uns die Qualifikation über anderthalb Jahre hinzieht – man muss also lange sehr gut spielen, um an Olympischen Spielen dabei sein zu dürfen. Zwar ist ein Grand Slam von der Besetzung her höher einzustufen als ein Olympisches Turnier mit seinen Länder- und Kontinentalquoten, aber gerade in einem Jahr wie 2012 ohne Weltmeisterschaften liegt der Fokus natürlich ganz auf Olympia.

Stichwort Grand Slam: Sie und Ihre Partnerin Nadine Zumkehr schossen 2011 drei Grand-Slam-Turniere auf den hervorragenden fünften Platz ab. Sind Sie schon für London qualifiziert?

Noch nicht, nein. Wir sind aktuell zwar die Nummer 9 im Olympia-Ranking, und die ersten 16 qualifizieren sich direkt. Daneben verlangt Swiss Olympic 2012 aber zwei Top-10-Resultate als Bestätigung. Und da dieses Jahr noch sieben Turniere in die Olympia-Wertung gelangen, müssen wir ohnehin Resultate liefern, wenn wir sicher dabei sein wollen.

Gehen wir davon aus, dass das klappt. Wie lauten Ihre Ziele in London?

Dabei gewesen bin ich ja schon zweimal, jetzt möchte ich auch einmal gut sein (lacht). Im Ernst: Ich denke, ein Diplomrang ist ein realistisches Ziel. Das wäre der Viertelfinal, aber schon dafür muss einiges stimmen. Alles andere darf dann noch dazukommen.

Swiss Olympic Kleiderkollektion 2012

London werden Ihre dritten Olympischen Spiele. Wie lange wollen Sie noch als Beachvolley-Profi durch die Welt tingeln?

Das werde ich nach dieser Saison entscheiden.

Und wovon wird das abhängen?

Von verschiedenen Kriterien: Resultate, Job, Familie ... Ich bin jetzt seit zwölf Jahren ständig auf Achse, ich habe noch nie richtig gearbeitet!

Sie sind zurzeit in Brasilia, wo Sie den Start in die neue Saison am Mittwoch ein wenig verhauen haben ...

Kein Spiel auf der Tour ist heutzutage einfach. Gerade wenn man nicht weit vorne gesetzt ist, kann es schwierig werden. Von der Nummer 6 bis zur Nummer 25 kann jeder jeden schlagen. Das erste Spiel der Saison war, nun ja, ein erstes Spiel der Saison. Aber wir sind schon 2011 nie den einfachen Weg gegangen.

Sprechen wir noch kurz über die Olympia-Kollektion, die Sie ja schon mal für ein Shooting tragen durften. Wie gefällt sie Ihnen?

Ich finde sie cool. Nadine und ich geben sicher alles, um sie auch in London zu tragen, nicht nur für dieses Shooting. Es ist eine lässige Kollektion, die in London auffallen wird. Viele Athleten tauschen ihre Kleider gegen Ende der Spiele – als Souvenirs. In Athen und Peking waren die Schweizer Kleider sehr begehrt. Ich bin sicher, dass der Tauschwert auch in London hoch sein wird (lacht).

Was tragen Sie privat? Turnschuhe und Jeans oder High Heels und kleines Schwarzes?

Ich kleide mich eher sportlich-elegant. In High Heels kann ich nicht gehen – und ausserdem bin ich ja gross genug.

Deine Meinung