Autobranche: Opel mit dramatischen Zahlen und Hilferuf

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AutobrancheOpel mit dramatischen Zahlen und Hilferuf

Nach einem Absatzeinbruch im September von über 14 Prozent hat der Aufsichtsratschef des Autobauers Opel, Carl-Peter Forster, die Politik zum Handeln aufgefordert.

«Wir sehen uns wegen der globalen Wirtschaftskrise einem noch nie dagewesenen Bündel ökonomischer Herausforderungen gegenüber», sagte Forster, der auch Europachef des Opel-Mutterkonzerns General Motors ist: «Kreditkrise und Inflation haben das Verbrauchervertrauen ernsthaft geschädigt.»

GM unternehme alles, um diese schwierige Phase durch neue Produkte und eine strikte Kostenkontrolle zu bewältigen, sagte Forster: «Um eine Wende zu schaffen brauchen wir aber auch die Hilfe der Politik.» Sowohl die EU-Ebene als auch die Nationalstaaten müssten Initiativen ergreifen, um die Wirtschaft anzukurbeln, die Kreditkrise zu mildern und das Verbrauchervertrauen wiederherzustellen.

Nach Unternehmensangaben sank der Absatz von Opel und der Schwestermarke Vauxhall im Vergleich zum September 2007 um 14,4 Prozent (richtig) oder 22 241 Fahrzeuge. Noch schlimmer traf es Saab, deren Absatz im September sogar um 30,3 Prozent oder 2577 Fahrzeuge absackte. Zeitgleich sei der Gesamtmarkt europaweit um 6,17 Prozent oder 125.648 Einheiten auf 1,91 Millionen Fahrzeuge zurückgegangen.

Alle europäischen GM-Marken verkauften im September 11,6 Prozent weniger Autos in Europa. Abgemildert wurde der Absatzeinbruch durch die Entwicklung der Marke Chevrolet, die selbst im September noch zulegen konnte. So verkaufte die in Europa auf Kleinwagen koreanischer Fertigung spezialisierte Marke 3,36 Prozent mehr Autos im Vergleich zum September 2007. Von Januar bis September konnte Chevrolet in Europa 16,8 Prozent mehr Autos verkaufen. Das entspricht einem Plus von 55.426 Fahrzeugen

Der Absatz des deutschen Autobauers Opel und seiner Schwestermarke Vauxhall ist dagegen seit Jahresbeginn um 6,1 Prozent oder 76 536 Fahrzeuge eingebrochen. Alle GM-Marken verkauften von Januar bis September in Europa rund 1,62 Millionen Autos, 1,9 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. General Motors hatte bereits vor zwei Tagen einen befristeten Produktionsstopp in den meisten europäischen Werken angekündigt. Allein bei der Kernmarke Opel sollen bis Jahresende 40 000 Autos weniger vom Band laufen. (dapd)

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