Wegen DNA-TestOsama-Verräter in Pakistan verurteilt
Shakil Afridi hat für die CIA DNA-Tests an Osama bin Ladens Familie durchgeführt und den Terrorfürsten so enttarnt. Jetzt trifft ihn die Härte der pakistanischen Justiz.
- von
- aeg
Wegen Hochverrats ist der pakistanischer Arzt Shakil Afridi, der den USA beim Aufspüren von Osama bin Laden behilflich war, laut Behördenangaben zu 33 Jahren Haft verurteilt worden. Afridi muss dem Urteil vom Mittwoch zufolge ausserdem eine Strafe von umgerechnet rund 3000 Euro zahlen. Sollte er dies nicht tun, werde die Gefängnisstrafe um weitere dreieinhalb Jahre aufgestockt, erklärte ein Regierungsvertreter in der Khyber-Region.
Afridi half als Leiter eines Impfprogramms der CIA beim Sammeln von DNA-Spuren, die die Präsenz Bin Ladens in Abbottabad belegen sollten. Dort tötete eine US-Spezialeinheit den Extremistenführer im Mai vergangenen Jahres.
Gespanntes Verhältnis
Das Urteil gegen Shakil Afridi kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt im angespannten Verhältnis zwischen den USA und Pakistan. Erst Ende der vergangenen Woche hat Pakistan die Zufahrtswege für US-Konvois nach Afghanistan wieder geöffnet, nachdem diese 6 Monate gesperrt worden waren.
Die USA bedauern die Verurteilung des Arztes. Er habe im Sinne Pakistans und der USA gehandelt, heisst es aus Washington. Zudem sei Afridi kein fairer Prozess gemacht worden. Für die pakistanischen Richter ist jedoch klar, dass der Arzt sich des Hochverrats schuldig gemacht hat. (aeg/sda)