Ostpop-Welle rollt über Westeuropa

Aktualisiert

Ostpop-Welle rollt über Westeuropa

Ostpop ist schwer im Kommen! Nach Haiducii und O-Zones Hitparadensturm sowie Ruslanas Eurovision-Song-Contest-Sieg will nun die estnische Girlgroup Vanilla Ninja Westeuropa erobern.

Die Ukraine war der Favorit am Eurovision Song Contest 2004: Die hübsche Ruslana (25) überzeugte optisch und musikalisch und steht in der Schweiz mit «Wild Dances» auf Platz 30 der Single-Hitparade. Auf der Top-Position in der Schweiz und Deutschland thront die moldawische Popgruppe O-Zone, deren Sommerhit «Dragostea Din Tei» zusammen mit der Coverversion von Miss Bukarest alias Haiducii europaweit die Charts stürmt. Im Zuge dieses Erfolgs stieg nun O-Zones «Disco-Zone» auf Rang 30 in die Schweizer Album-Charts ein.

Das russische Popduo Tatu war also nur der Vorgeschmack auf einen neuen Trend: Ostpop. In Schlagergefilden haben sich längst Osteuropäer wie Nana Mouskouri (69), Costa Cordalis (60) oder Karel Gott (64) etabliert, Pop und Rock war bislang aber eine westeuropäische Domäne. Die anhaltende Ostalgie-Welle schwemmt nun solche Bands in unsere Charts, die voll auf ihren Exotenbonus setzen können. Und die EU-Osterweiterung tut das Ihre.

Eine weitere Invasion steht uns aus Estland bevor. Die Girlgroup Vanilla Ninja steht nach der Eroberung der deutschen Charts mit der Single «Liar» an der Schweizer Grenze. Nachdem es ihr Song «Tough Enough» im Februar bei uns auf Platz 52 schaffte, darf man auch bei «Liar» von einer guten Platzierung ausgehen. Und dann haben die vier geschäftstüchtigen Frauen – sie verkaufen in Estland ausser CDs pro Monat 300000 Stück Glace ihrer eigenen Marke – auch noch ihr Album «Traces of Sadness» im Köcher.

Simone Matthieu

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