St. Galler Gymi: Panne – Kanti-Prüfung doch nicht bestanden

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St. Galler GymiPanne – Kanti-Prüfung doch nicht bestanden

Neun Schüler dachten am Freitag, sie hätten die Kantiprüfung bestanden. Leider war das eine Web-Ente.

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Für neun Prüflinge bleiben die Türen zur Kantonsschule am Burggraben St. Gallen verschlossen.

Für neun Prüflinge bleiben die Türen zur Kantonsschule am Burggraben St. Gallen verschlossen.

Am vergangenen Freitag konnten rund 340 Prüflinge auf der Website der St. Galler Kantonsschule am Burggraben nachschauen, ob sie die Aufnahme ans Gymnasium gemeistert haben. 277 konnten sich freuen – aber nicht alle zu Recht. Denn neun Schüler der Liste waren irrtümlich auf der Liste gelandet. Dies stellten sie spätestens am Tag darauf anhand des schriftlichen Bescheids der Schule fest.

Christoph Mattle, Leiter Amt für Mittelschulen, tut der Fehler leid. «Als Vater von vier Kinder kann ich mir vorstellen, wie die Gefühlslage bei den Familien nach dem Bescheid war», so Mattle. «Diese Panne ist wirklich blöd und ich entschuldige mich in höchsten Masse für den Fehler.»

Ein Leserreporter vermutete im Nachgang auf die Panne, dass nur Schüler mit knappen Resultaten von der Liste gestrichen wurden. «Kam da eine Weisung des SVP-nahen Erziehungsdepartements, aus Kostengründen weniger Jugendliche aufzunehmen?», mutmasst der Leserreporter. Mattle hört Vorwürfe dieser Art nicht zum ersten Mal, widerspricht den Gerüchten aber vehement: «Wir haben genügend Stühle und Lehrer in den Schulzimmern, um alle Schüler zu unterrichten, welche die Prüfungen bestehen», so der Amtsleiter. Im Kanton gibt es nämlich die Möglichkeiten, Schüler auf verschiedene Kantonsschulen einzuteilen, so dass jeder einen Platz findet.

Betroffene wurden informiert

Die Panne ärgert auch den Rektor der Kantonsschule Burggraben, Marc König: «Da ist ein Fehler passiert», gesteht er. «Es tut mir furchtbar leid.» Am Freitag fand die Aufnahmekonferenz statt und im Anschluss erstellte die Prüfungsleitung gemeinsam mit dem Sekretariat die fehlerhafte Liste. Danach wurde diese im Internet veröffentlicht. «Ob es sich um einen menschlichen oder technischen Fehler handelt, wird nun abgeklärt», so König.

Als der Fehler bemerkt wurde, versuchte man sofort, alle Direktbetroffenen persönlich zu informieren. Ob es dabei zu Tränen gekommen ist, ist nicht bekannt. Man sei aber grundsätzlich auf Verständnis gestossen, dass Fehler passieren können. Trotzdem ist es dem Rektor «hinten und vorne» nicht Recht, dass sich Schüler und Eltern vergeblich über den vermeintlichen Prüfungserfolg gefreut haben.

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