MilchkriseParlament fordert Bundesrat zum Handeln auf
Die Existenzängste der Milchbauern haben am Mittwoch das jurassische Kantonsparlament beschäftigt. Es verabschiedete einstimmig eine parteienübergreifende Resolution an den Bundesrat.
Dieser solle sich für eine effiziente Verwaltung des Angebotes einsetzen. Am Vortag hatte sich der Waadtländer Grosse Rat mit der Milchkrise beschäftigt. Das jurassische Parlament will nun den Bund die Produzentenpreise stabilisieren lassen. Seiner Meinung nach könnte ein Zwangsmittel zur Volumensteuerung in den Händen der Milchbauern das Angebot ohne Mehrkosten an die Marktbedürfnisse anpassen.
Die jurassischen Volksvertreter gehen davon aus, dass eine kleine Minderheit der Produzenten eine effiziente Steuerung der Milchmenge verhindert. Laut Resolutionstext bringt die jetzige Milchkrise mit sehr tiefen Produzentenpreise fast zwei Drittel der jurassischen Bauernfamilien in Schwierigkeiten, teils an den Abgrund.
Milchwirtschaft ist der Haupterwerbszweig der Bauern im Kanton Jura. Gegenüber Jahresbeginn bekommen die Bauern von der milchverarbeitenden Industrie über 20 Rappen weniger pro Kilo Milch. Heute liegt der Abnahmepreis unter 60 Rappen pro Kilo. (sda)