Kanton LuzernParlament sagt Ja zu Asylzentrum Grosshof
Der Kanton Luzern kann in Kriens neben der Haftanstalt Grosshof ein Asylzentrum mit 120 Plätzen bauen. Der Neubau soll im Herbst 2017 eröffnet werden.
- von
- gwa

Neben der Haftanstalt Grosshof soll 2017 ein neues Asylzentrum eröffnen.
Der Kantonsrat hat am Montag einen entsprechenden Kredit von 6,3 Millionen Franken genehmigt. Im Zentrum sollen Asylbewerber betreut werden, die dem Kanton zugewiesen worden sind und die später auf die Gemeinden verteilt werden. Geplant sind drei dreigeschossige Bauten aus Holzelementen. Die Baubewilligung liegt vor.
Ursprünglich wollte der Kanton das Projekt durch eine private, kirchennahe Baugenossenschaft realisieren lassen. Die Planung wurde auch durch eine Initiative der SVP Kriens verzögert, die die geplante Unterkunft verhindern wollte, beim Stimmvolk aber abblitzte.
Kein luxuriöses Projekt
Auch im Kantonsparlament weibelte die SVP gegen das Asylzentrum. Dieses sei zu zentrumslastig, sagte Pius Müller (SVP). Es sei falsch, auf Vorrat Unterkünfte für Asylbewerber zu bauen. Luzern habe genügend Plätze für echte Flüchtlinge.
Die anderen Fraktionen stimmten der SVP aber nicht zu. Luzern brauche langfristig 450 Zentrumsplätze, sagte Guido Bucher (FDP). Der geplante Bau sei zweckmässig und die Kosten angemessen.
Dem stimmte die SP zu. Marcel Budmiger (SP) sagte, dass Provisorien teurer seien als ein Neubau. Katharina Meile (Grüne) sagte, die weltweite Migration werde sich nicht so schnell ändern. Falls sich die Lage doch ändere, könnte das Asylzentrum umgenutzt werden.
Finanzdirektor Marcel Schwerzmann sagte, es sei kein luxuriöses Projekt. Dem pflichtete die grosse Mehrheit des Parlamentes bei und hiess den Kredit mit 86 zu 23 Stimmen gut.