«Vote the assholes out»Patagonia versteckt in Shorts Botschaft gegen Klima-Leugner
Das Öko-Outdoorlabel wettert gegen Klima-Leugner. Sie sollen aus der Politik verschwinden. Daher hat Patagonia für ihre Kundschaft eine geheime Nachricht platziert.
- von
- Dominic Benz
Darum gehts
- Patagonia hat an der Etikette seiner Shorts eine geheime Nachricht angebracht.
- Darauf steht «Vote the assholes out».
- Der Satz richtet sich gegen Klima-Leugner in der Politik.
- Diese sollen bei den kommenden Wahlen abgewählt werden.
- Auf Twitter wurde ein Bild des Etiketts mit dem Satz mehr als 50’000-mal geliked.
Das ökologische Outdoorlabel Patagonia will Klima-Leugner aus politischen Ämtern loshaben. In seiner neuen Shorts-Kollektion hat das Unternehmen daher an der Etikette eine geheime Botschaft platziert. Dort steht: «Vote the assholes out» (übersetzt: «Wählen Sie die Arschlöcher ab»).
Auf Twitter wurde ein Foto des Etiketts geteilt. Die Botschaft kommt bei vielen Nutzern gut an. «Ich denke, ich kaufe jetzt Kleider von Patagonia», schreibt ein Nutzer. «Schön gesagt», teilt ein anderer mit. Bisher wurde das Foto über 11’000-mal retweetet, über 53’000-mal geliked.
Angebracht hat Patagonia den Spruch bei dem neuen Modell der sogenannten Stand-up-Shorts für Männer und Frauen. Die aus Biowolle hergestellten Hosen gehören zu den Klassikern im Sortiment des kalifornischen Labels.
Klima-Gegner sollen aus der Politik verschwinden
Ein Sprecher von Patagonia sagte zu CNN: «Wir haben uns fast so lange gegen Klima-Leugner eingesetzt, wie wir diese Shorts herstellen.» Firmengründer Yvon Chouinard sage den Spruch auf dem Hosenetikett schon seit Jahren. «Der Satz richtet sich an Politiker jeder Partei, die die Klimakrise leugnen und die Wissenschaft ignorieren», so der Sprecher. Die Klima-Leugner müssten daher aus der Politik verschwinden und abgewählt werden.
Um dem Spruch treu zu bleiben, setzt sich Patagonia für die kommenden Wahlen ein und ruft zum Abstimmen auf. Auf seiner Website schreibt das Label: «Wir müssen Klimaführer wählen. Das Rennen um den US-Senat 2020 wird einen erheblichen und dauerhaften Einfluss auf die Stärke der Klimapolitik unseres Landes und die Existenz unserer Natur haben.»
Banker sollen Patagonia nicht tragen
Patagonia fällt mit ausgefallenen Aktionen immer wieder auf. Dabei scheut das Label auch nicht davor zurück, die eigenen Kunden anzugreifen. So verkündeten die Kalifornier im letzten Jahr, keine Bestellungen mehr von Wallstreet-Bankern entgegenzunehmen.
Damals liefen viele Banker mit einer grauen Fleece-Weste von Patagonia in New York City rum (siehe Instragram-Post unten). Man wolle nicht, dass das Label mit Unternehmen in Verbindung gebrachte werde, die die nachhaltige Philosophie von Patagonia nicht teilten, so die Begründung.
Mehr Umsatz dank Aktionen
Kritik an Patagonia
Das Outdoorlabel Patagonia setzt sich seit seiner Grundüng 1973 für Nachhaltigkeit ein und gibt sich konsumkritisch. Doch gerade die speziellen Aktionen sorgen immer wieder dafür, dass die Kleider von Patagonia reissenden Absatz finden. Daher muss sich das Label immer wieder mal die Kritik gefallen lassen, dass es sich bei den Aktionen eigentlich um cleveres Marketing handelt. Gründer Yvon Chouinard hat gemäss dem Wirtschaftsmagazin «Forbes» ein Vermögen von über einer Milliarde Dollar gescheffelt. Seit 1985 setzt Patagonia ein Prozent des Umsatzes für den Umweltschutz ein. Mittlerweile beträgt der Umsatz rund eine Milliarde Dollar. Auch als Patagonia 2018 von Steuersenkungen in Höhe von 10 Millionen Dollar profitierte, spendete das Label das Geld Umweltschutzorganisationen.