Er wurde 82 Jahre altPelé ist tot – die Welt trauert um die grösste Fussball-Ikone der Geschichte
Edson Arantes do Nascimento ist tot: Der als Pelé bekannt gewordene Fussballer starb im Alter von 82 Jahren in São Paulo. Für viele war er schlicht der Grösste aller Zeiten.
Darum gehts
Für viele wird der mit 82 Jahren verstorbene Pelé der Beste aller Zeiten bleiben.
Dreimal gewann er mit Brasilien den WM-Titel, mit 77 Toren ist er Rekordtorschütze der Seleção.
Nach seiner aktiven Karriere war er Geschäftsmann, Politiker und UN-Sonderbotschafter.
Die brasilianische Fussballlegende Pelé ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Das bestätigte sein Agent Joe Fraga am Donnerstag. Pelé war seit 2021 wegen Darmkrebs behandelt worden. Die vergangenen Wochen verbrachte er im Spital.
Dreimal Weltmeister mit Brasilien, 77 Tore in 92 Spielen für die Nationalmannschaft: Der Palmarès von Pelé kann sich mehr als sehen lassen. Und dank seiner herausragenden Schnelligkeit, seiner Beweglichkeit und seinen technischen Fähigkeiten, seiner viel gepriesenen Beidfüssigkeit und seiner Spielintelligenz gilt er noch heute für viele als der beste Spieler, der je einen Rasen betreten hat.
Pelé arbeitete als Schuhputzer
Pelé kam am 23. Oktober 1940 als erstes Kind von João Ramos do Nascimento und Maria Celeste Arantes in Três Corações im Bundesstaat Minas Gerais zur Welt. Sein Vater, der als Fussballer Dodinho genannt wurde, hoffte selbst auf eine Profi-Karriere bei Atlético Mineiro, doch eine komplizierte Verletzung zerstörte seine Träume. Die Familie, die in ärmlichen Verhältnissen lebte, zog in den Bundesstaat São Paulo um. Um das Einkommen der mittlerweile sechsköpfigen Familie aufzubessern, arbeitete der kleine Edson als Schuhputzer und Botenjunge. Seine Leidenschaft galt schon früh dem Fussball: Oft schwänzte er die Schule, um in einer Strassenmannschaft zu spielen. Damals erhielt er auch seinen Beinamen Pelé.
Briefmarke für 1000. Tor
Bereits mit elf Jahren entdeckte sein Jugendtrainer Waldemar de Brito das Talent des Buben und förderte ihn. 1956 verschaffte de Brito Pelé ein Probetraining beim FC Santos und stellte ihn mit den Worten vor, er habe das Talent, eines Tages der grösste Fussballer der Welt zu werden. Der Club nahm ihn auf, und bereits mit 16 war er Torschützenkönig in der Staatsmeisterschaft. Mit 17 wurde er in die Seleção berufen – und gewann im Jahr 1958 in Schweden seine erste Weltmeisterschaft. Dies sollte ihm 1962 in Chile und 1970 in Mexiko noch zweimal gelingen.
Danach machte er den FC Santos beinahe unschlagbar – der Club gewann zu Beginn der 60er-Jahre 85 Prozent seiner Spiele und gewann 1962 nicht nur den Copa Libertadores, sondern auch den Weltpokal gegen Benfica Lissabon. Pelé war der unbestrittene Star der Mannschaft. Ende 1969 schoss er sein «Milésimo», sein tausendstes Tor. Im ganzen Land läuteten die Kirchenglocken, die Post widmete ihm eine Briefmarke.
1974 – gezeichnet von unzähligen Fouls – gab Pelé nach 17 Jahren seinen Rücktritt bekannt. Allerdings musste er bereits im Jahr darauf sein Comeback geben, weil unseriöse Finanzberater ihn um viel Geld gebracht hatten. So spielte er 1975 bis 1977 bei Cosmos New York, wo auch Franz Beckenbauer spielen sollte.
Sportminister und UN-Sonderbotschafter
Nach seiner Karriere, die am 1. Oktober 1977 mit einem medienwirksam inszenierten Spiel FC Santos gegen Cosmos endete und live übertragen wurde – Pelé spielte je eine Halbzeit für beide Teams, gründete er eine Sportmarketing-Agentur und arbeitete weiterhin als gefragter Werbeträger. 1995 war er Sportminister von Brasilien, seit 1977 ist er UNO-Sonderbotschafter für Entwicklungsprojekte.
Pelé hinterlässt insgesamt fünf Kinder von zwei Frauen, zwei davon unehelich. Einer seiner Söhne wurde selbst Fussballspieler bim FC Santos. Über sich selbst sagte er: «Arm, reich, hässlich oder schön, für Gott sind alle Menschen gleich. Warum er ausgerechnet mir diese Gabe geschenkt hat, weiss ich nicht. Ich hätte in meinem Leben nur Fussball spielen können. Michelangelo hat gemalt, Beethoven Klavier gespielt und ich Fussball.» Und Romario sagte: «Das Spiel dürfte eigentlich nicht Fussball heissen, sondern Pelé.»
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