Zmittag vom KurierPersonalrestaurants liefern Essen ins Homeoffice
Wegen Homeoffice sind die Mitarbeiterrestaurants von Swiss Re geschlossen. Die Angestellten müssen aber während der Arbeitszeit nicht selber kochen, sie können sich die Menüs von der Suppe bis zum Dessert nach Hause bestellen. Auch andere Unternehmen bieten diesen Service an.
- von
Darum gehts
Die Angestellten bei der Swiss Re müssen im Homeoffice nicht auf die Kantine verzichten.
Sie können sich die Menüs nach Hause liefern lassen.
Das Essen wird kalt geliefert.
Auch andere Firmen in der Schweiz bieten diesen Service an.
Wenn im Homeoffice der Magen knurrt, ist die Küche meist nicht weit. Aber kochen muss man oft selber. Nicht so die Angestellten des Schweizer Rückversicherers Swiss Re: Sie können sich das Zmittag aus dem Personalrestaurant ins Homeoffice bestellen.
Der Heimlieferdienst des Personalrestaurants von Swiss Re ist eine Reaktion auf die Pandemie und besteht seit Februar diesen Jahres. «So können die Mitarbeitenden Zeit sparen und sich trotzdem gesund und abwechslungsreich ernähren», sagt eine Sprecherin zu 20 Minuten.
Nur aufwärmen muss man selber
Wer die Mittagspause nicht mit Kochen verbringen will, kann 24 Stunden vorher ein Menü bestellen; geliefert wird zum Zmittag und zum Znacht. Serviert werden die Mahlzeiten in Mehrwegverpackungen aus Glas oder wieder verwendbarem Kunststoff, die Verpackungen kann man zurückgegeben.
Ganz ohne einen Handgriff geht es aber doch nicht: Das Essen kommt in Kühltaschen und muss aufgewärmt werden. So soll die bestmögliche Qualität sichergestellt werden, sagt die Sprecherin. Entstanden ist die Idee zur Heimlieferung auf Input einiger Mitarbeitenden.
Das Essen wird in der Küche des Personalrestaurants am Mythenquai gekocht, wo sich der Hauptsitz von Swiss Re befindet. Der Lieferdienst sei für alle Mitarbeitenden von Swiss Re, die nicht weiter als 12 Kilometer entfernt vom Personalrestaurant wohnen, erhältlich.
Arbeit für Gastroangestellte
Beim Lieferdienst gehe es nicht nur darum, die Mitarbeitenden mit abwechslungsreichem Essen bei Laune zu halten. «Dank des Lieferdienstes können auch die Gastronomiemitarbeitenden sinnvoll eingesetzt werden», sagt die Sprecherin. Aufgrund der Homeoffice-Anordnung des Bundes seien die Mitarbeiterrestaurants zur Zeit geschlossen und der Lunch Take Away über Mittag werde weniger genützt.
Die Preise für das Essen und die Lieferung übernehmen die Mitarbeitenden von Swiss Re. In einer Zone näher beim Hauptsitz kostet eine Lieferung 9.50 Franken, in einer zweiten Zone 13.50 Franken. Ausgeliefert wird mit einem externen Lieferservice mit dem Auto.
Der Menüplan ändert jede Woche, die Auswahl reicht von Suppe und Salat über mehrere Hauptgänge bis zum Dessert. Eine Suppe gibt es ab 4.50 Franken, ein Hauptgang, zum Beispiel Spaghetti mit Rindshackbällchen oder Spätzli mit Frühlinggemüse, Rucola und Feta, kostet 15 Franken. Die Mahlzeiten weichen auch mal vom typischen Kantinenessen ab, so gab es als Wochenspecial ein Käsefondue.
Pizza-Lieferung für Roche-Angestellte
Auch die Angestellten von Roche müssen über den Mittag nicht den Kochlöffel schwingen: In den zwei Lieferzonen um den Hauptsitz in Basel können sich die Roche-Mitarbeitenden beim Tavero, dem Caterer des Unternehmens, Essen nach Hause bestellen.
Zum Beispiel eine Pizza Funghi für 11.80 Franken oder gebratene Ente mit Basmatireis und Pflaumensauce für 17 Franken. Dazu kommen Lieferkosten von 5 oder 8 Franken, je nach Distanz zum Personalrestaurant. Zur engeren Zone gehören unter anderem Basel, Riehen, Birsfelden, Binningen und Muttenz, in der teureren Zone befinden sich Reinach, Arlesheim und Pratteln.
Auch Mitarbeitende der Credit Suisse können sich Essen ins Homeoffice liefern lassen. Wie die Bank bei einer Umfrage von 20 Minuten angibt, sind die Personalrestaurants weiterhin geöffnet und die Betreiber bieten Heimlieferungen an.
Für die Angestellten der Swisscom gibt es keinen Lieferdienst, die Angestellten können aber Menüs vorbestellen und im Restaurant abholen, wie die Swisscom auf Anfrage sagt.
Viele pendeln trotz Homeoffice-Pflicht
Seit dem 18. Januar gilt die aktuelle vom Bundesrat verhängte Homeoffice-Pflicht. Diese gilt überall, wo es mit verhältnismässigem Aufwand möglich ist. Wie eine repräsentative Umfrage von Comparis zeigt, hat das Arbeiten von zuhause seither aber nur leicht zugenommen. Nur 50,9 Prozent der Erwerbstätigen arbeiteten mehr als einen halben Tag pro Woche zuhause. Der Anteil der Erwerbstätigen, die mindestens die Hälfte ihrer Arbeitszeit daheim verbringen, ist um 16 Prozentpunkte angestiegen. Diese Zahlen zeigten, dass nach wie vor viele zu Arbeit pendeln, sagt ein Immobilien-Experte von Comparis. Zudem hat sich gezeigt, dass ein Einkommensgraben besteht. Personen mit einem Brutto-Haushaltseinkommen von über 8000 Franken arbeiten eher von zuhause als Personen mit weniger Einkommen. Gar nicht im Homeoffice arbeiten laut Befragung derzeit 45 Prozent.
Hast du oder hat jemand, den du kennst, Mühe mit der Coronazeit?
Hier findest du Hilfe:
BAG-Infoline Coronavirus, Tel. 058 463 00 00
BAG-Infoline Covid-19-Impfung, Tel. 058 377 88 92
Dureschnufe.ch, Plattform für psychische Gesundheit rund um Corona
Branchenhilfe.ch, Ratgeber für betroffene Wirtschaftszweige
Hotline bei Angststörungen und Panik, Tel. 0848 801 109
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Dargebotene Hand, Tel. 143