Tiere geschnittenPferde-Quäler geht um: Tierhalter in Angst
Ein Unbekannter hat sieben Pferden in der Region Schaffhausen Schnittwunden zugefügt. Pferdehalter im Thurgau sind besorgt.
- von
- upz

Belinda Sangiorgio hat ihre Stallungen in Bischofszell mit 16 Kameras ausrüsten lassen. (Bild: upz)
Ein Fall schwerer Tierquälerei erschüttert die Ostschweiz: In Schaffhausen wurden im Juli bereits sieben Pferde mit Schnittverletzungen vorgefunden, die ihnen Unbekannte offenbar mutwillig zugefügt hatten. Die Polizei ermittelt; sie geht von einem Serientäter aus. Der Fall weckt bei Pferdefreunden im Thurgau ungute Erinnerungen: Im Juni 2012 schändete ein Sadist eine Stute in einem Stall in Rickenbach. Das Tier erlitt schwere Verletzungen im Darm- und Scheidenbereich, die der Täter wohl mit Stallwerkzeug verursacht hatte. Der geschockte Besitzer der Stute, Armin Eberle, liess danach Videokameras installieren. «Seither habe ich Ruhe. Doch wenn man von solchen Fällen wie in Schaffhausen hört, ist man als Pferdehalter natürlich besorgt», so Eberle.
Züchter empfehlen Kameras
Auch beim Sportpferdezuchtverein Bodensee sind die Missbrauchfälle ein Thema. «Das ist natürlich erschütternd. Wir empfehlen unseren Mitgliedern die Installation von Videokameras», sagt Vereinspräsident Peter Zeller. «Insbesondere bei Fohlen und Stuten, denn diese stehen im Fokus der Tierquäler.» Mit 16 Kameras hat die Pferdezüchterin Belinda Sangiorgio in Bischofszell ihre Stallungen ausgerüstet. «In erster Linie aber, um trächtige oder kranke Tiere zu beobachten», sagt Sangiorgio. Doch jetzt, da in der Nähe ein Tierquäler umgehe, sei sie auch sonst froh um die Kameras. Nebst High-Tech setzen viele Pferdehalter auf bewährte Mittel: Zu den meisten Betrieben gehört ein Hofhund.