AC/DC-Drummer: Phil Rudd drohte Mann mit Ermordung der Tochter

Aktualisiert

AC/DC-DrummerPhil Rudd drohte Mann mit Ermordung der Tochter

Der Vorwurf der Morddrohung gegen den AC/DC-Drummer ist für die neuseeländische Staatsanwaltschaft nicht vom Tisch. Rudd blühen bis zu sieben Jahre Gefängnis.

Im Visier der Staatsanwälte: Phil Rudd im Gerichtssaal von Tauranga, Neuseeland, am 26. November 2014.

Im Visier der Staatsanwälte: Phil Rudd im Gerichtssaal von Tauranga, Neuseeland, am 26. November 2014.

Im Prozess gegen AC/DC-Schlagzeuger Phil Rudd wegen angeblicher Morddrohungen und Drogenbesitzes sind am Freitag erste Details bekannt geworden. Die Staatsanwaltschaft in der neuseeländischen Stadt Tauranga veröffentlichte erstmals eine schriftliche «Zusammenfassung von Fakten» mit Informationen über den Fall. Darin heisst es, der Musiker habe einem langjährigen Geschäftspartner gedroht, ihn und seine Tochter umzubringen.

Die Staatsanwälte beschuldigen den 60-Jährigen, Morddrohungen ausgesprochen sowie Methamphetamine und Marihuana besessen zu haben. Für die Drohungen blühen dem Hardrocker bis zu sieben Jahre Gefängnis. Sein Anwalt plädierte auf nicht schuldig.

Rudd dementiert

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte Rudd am 26. September zunächst einen Geschäftspartner angerufen, der seit drei Jahren vertraglich für ihn gearbeitet habe. Er habe dem Mann gesagt, «was er erledigt haben wollte», hiess es. Anschliessend sei es zu den Morddrohungen gegen den Mann und seine Tochter gekommen. Den Angaben zufolge sagte Rudd der Polizei, er habe diese Telefonanrufe nicht getätigt und auch niemandem mit dem Tod gedroht.

Weiter hiess es, die Polizei habe Rudds Anwesen in der Kleinstadt Tauranga am 6. November durchsucht und dabei 130 Gramm Marihuana sowie 0,7 Gramm Methamphetamine gefunden. Der Staatsanwaltschaft zufolge gab Rudd zu, eine kleine Menge Marihuana besessen zu haben. Rudds Anwalt Paul Mabey konnte am Freitag zunächst nicht für eine Stellungnahme erreicht werden.

Rauferei mit einem Zeugen

Die Veröffentlichung der Staatsanwälte kommt einen Tag, nachdem der gebürtige Australier vorübergehend von der Polizei festgenommen wurde, weil er auf einen Zeugen losgegangen war. Mabey sagte, es habe sich um ein «zufälliges Treffen» gehandelt, das sich plötzlich zu einer Rauferei entwickelt habe. Kurze Zeit nach dem Vorfall wurde Rudd ohne weitere Beschuldigungen gegen Kaution wieder freigelassen.

Das Gericht in Tauranga entschloss sich währenddessen dazu, eine weitere Kautionsauflage gegen den 60-Jährigen zu erheben. Er dürfe von nun an keine illegalen Drogen mehr konsumieren. Rudds Verhalten war zuvor als launisch beschrieben worden. Es sei wahrscheinlicher, dass er es ohne Drogen einfacher habe, seine anderen Kautionsbedingungen zu erfüllen, hiess es.

AC/DC rockt ohne Rudd

Erst vergangene Woche hatte Rudd nach einem Gerichtstermin seltsames Verhalten an den Tag gelegt. Erst liess der Musiker die Richter mit Verspätungen warten, dann blödelte er herum und sprang einem Wachmann vor dem Gerichtsgebäude auf den Rücken. Anschliessend raste er mit einem schwarzen Sportwagen davon.

Seine Zukunft bei AC/DC ist ungewiss. Die Hardrockband veröffentlichte ihr neues Album «Rock or Bust» diese Woche ohne ihn. (sda)

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