Grüne AuraPilz-Gen sorgt für intensiver leuchtende Pflanzen
Mithilfe eines speziellen Pilz-Gens ist es Forschern gelungen, Pflanzen noch stärker zum leuchten zu bringen. Für die Gentechniker ein grosser Schritt.
- von
- Raphael Casablanca
So sehen die leuchtenden Pflanzen aus.
Darum gehts
- Mithilfe eines Pilz-Gens haben es Forscher geschafft, dass Pflanzen heller leuchten als dies bisher möglich war.
- Die Pflanzen leuchten nicht so hell, wie eine Strassenlaterne, haben aber eine grüne Aura.
- Einen Einfluss auf ihre Gesundheit hat das nicht.
- Prozesse in Pflanzen lassen sich so besser untersuchen.
Wissenschaftlern ist bei der Entwicklung leuchtender Pflanzen ein weiterer grosser Schritt gelungen. Sie haben es mithilfe eines Pilz-Gens geschafft, dass Pflanzen heller leuchten als dies bisher möglich war. Das geht aus einer Studie der Forscher hervor, die in der Fachzeitschrift «Nature Biotechnology» veröffentlicht wurde. Bei ihren Versuchen setzen sie Pilz-DNA in Tabakpflanzen ein.
Ein Ersatz für Strassenlaternen sei das Licht zwar nicht, doch es schaffe eine angenehme grüne Aura, schreiben die Forscher. Auch für die Wissenschaft wäre das Bio-Licht hilfreich, um etwa die Prozesse in Pflanzen leichter untersuchen zu können. Die natürliche Lichtproduktion wirke sich nicht auf die Gesundheit der Pflanzen aus, hiess es in der vorab verbreiteten Mitteilung. Pflanzen mit der Pilz-DNA könnten ihr gesamtes Leben über leuchten.
Das Molekül, das Licht erzeugen kann
Konkret hat das internationale Forscherteam um die Wissenschaftler Karen Sarkisjan vom London Institute of Medical Sciences und Ilja Jampolski vom Moskauer Unternehmen Planta LLC die sogenannte Biolumineszenz einiger Pilze untersucht. Biolumineszenz bezeichnet die Fähigkeit von Lebewesen, eigenständig oder mithilfe anderer Organismen Licht zu erzeugen. Dieser natürliche Prozess bei Pilzen ähnele dem bei Pflanzen, fanden sie heraus.
Die 27 Wissenschaftler konzentrierten sich nach eigenen Angaben auf ein Molekül bei Pilzen, das Pflanzen zur Bildung von Zellwänden benötigen. Dieses Molekül namens Kaffeesäure kann mit Hilfe von vier speziellen Enzymen Licht erzeugen. Tabak wird in der Forschung gern eingesetzt, weil die Pflanze leicht zu handhaben ist.
Gentechnik in der Pflanzenwelt
Gentechnisch veränderte Pflanzen mit Lichteffekten gibt es schon länger. Bisher haben Wissenschaftler zum Beispiel ein Enzym dazu verwendet, das auch Glühwürmchen zum Leuchten bringt. Bisherige Methoden brachten allerdings eine schwächere Leuchtkraft.