Musste genäht werdenPlatzwunde! Lakers-Verteidiger schlägt Zug-Spieler mit Stock auf den Kopf
Eine Szene zwischen Rappis Michal Jordan und Zugs Nico Gross sorgt für Diskussionsstoff.
Darum gehts
Eine Aktion von Rappi-Verteidiger Michal Jordan sorgt für Gesprächsstoff.
Der Tscheche trifft mit seiner Schaufel Gegenspieler Nico Gross voll am Kopf.
Dieser zieht sich eine Platzwunde zu, die Liga bewertet die Szene nur als Stockschlag.
Dass in den Eishockey-Playoffs die Intensität für gewöhnlich etwas höher ist als in der Regular Season, ist zu erwarten. Beim Auftakt der Viertelfinalserie zwischen den Rapperswil-Jona Lakers und dem EV Zug (2:5) brannten bei einigen Akteuren allerdings bereits die Sicherungen durch.
Allen voran bei Michal Jordan. Der Lakers-Verteidiger schlägt Gegenspieler Nico Gross mit seinem Stock voll auf den Hinterkopf, als jener ohne Helm am Boden liegt. Der Zuger muss das Eis daraufhin mit einer blutenden Wunde am Kopf verlassen.
«Nicht tolerierbar»
Eine unschöne Szene, die man auch im körperbetonten Eishockey selten sieht. «Das darf man nicht tolerieren und ist eine bewusste Tätlichkeit gegen einen Spieler», kommentierte Schiedsrichter-Experte Tobias Wehrli bei MySports die Aktion von Jordan. Im Durcheinander auf dem Eis verpassten die Schiedsrichter in Rapperswil besagte Szene, weil sie sich auf andere Spieler fokussierten.
Der tschechische Übeltäter kommt auch im Nachgang praktisch ungeschoren davon. Wie die Liga gegenüber 20 Minuten kommentiert, wurde die Szene «von den Player Safety Officers begutachtet und aufgrund der Verletzung von Gross auch dem Einzelrichter überwiesen.» Es seien keine weiteren disziplinarischen Massnahmen ausgesprochen worden.
Für den EVZ unverständlich: «Für mich ist nur schwer nachvollziehbar, zu entscheiden, dass das keine Absicht gewesen sein soll», kommentiert Sportchef Reto Kläy. Nico Gross habe immerhin mehrfach genäht werden müssen. Kläy: «Angenehm war das für ihn sicher nicht.»

Die Keilerei aus nächster Nähe: In Rapperswil gelangten Lakers und EVZ-Spieler aneinander.
Lakers beschwichtigen
Von Seiten der Lakers heisst es, man könne die Szene nicht isoliert betrachten. Es sei im Vorfeld der Aktion zu diversen Kämpfen zwischen den Spielern beider Mannschaften gekommen, die durch den Check von Zugs Dario Allenspach gegen den Kopf von Jeremy Wick und das verpasste sofortige Abpfeifen ausgelöst worden seien.
Jordan sei in der Szene mit Gross beschäftigt gewesen, als mit Tobias Geisser ein Dritter in den Zweikampf eingriff, erklären die Rapperswiler gegenüber 20 Minuten. Weiter halten sie fest: «Beim Versuch von Geisser Jordan wegzuziehen, gerät dieser leicht aus der Balance und sein Stock trifft unglücklicherweise und sicherlich nicht mit Absicht den Kopf von Gross». Man hoffe, dass sich Gross bei der Aktion nicht ernsthaft verletzt habe.
Im Gegensatz zu Rappis Jordan wurde EVZ-Stürmer Allenspach aus dem Verkehr gezogen. Für den Check gegen Wick und das Auslösen des wilden Handgemenges sperrte ihn die Liga für ein Spiel. Das nächste Duell in der Playoff-Viertelfinalserie findet am Freitag in Zug statt.
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