US-TraditionPo là là!
Hunderte Amerikaner strecken vorbeifahrenden Amtrak-Zügen ihre nackten Hintern entgegen – und zwar beim traditionellen «Mooning». Dann heisst es: Hose runter und winken.
- von
- esu
Im kalifornischen Laguna Niguel City fand am vergangenen Wochenende bereits zum 34. Mal das traditionelle Massen «Mooning» (vom englischen moon – Mond) statt. Die «Mooners» stellen sich mit dem Rücken parallel zu den Gleisen auf und warten. Wenn ein Zug vorbeifährt, beugen sie sich vor und zeigen gemeinsam ihren Allerwertesten.
Die jährliche Veranstaltung wird bei der Bar «Mugs Away Saloon» ausgetragen. Die Amtrak- Eisenbahnwaggons sind an diesem Tag besonders ausgebucht. Einige Lokführer fahren an dieser Stelle extra langsamer, damit die Schaulustigen die Show in vollen Zügen geniessen können.
«Wenn ihr keine Ärsche sehen wollt, bleibt zu Hause»
«Die grosse Anziehung liegt wohl darin, dass man einfach das tut, was man als Kind schon getan hat. Es ist eigentlich tabu, aber nichts Schlechtes. Dass eine ganze Gruppe sich in eine Reihe stellt und seinen Hintern zeigt, das macht wohl den grössten Reiz aus», sagt eine Teilnehmerin laut «Ruptly TV». Robert Hutchinson, Besitzer von «Mugs Away Saloon» erklärt: «Die Erwachsenen haben Spass, niemandem passiert etwas. Wenn ihr keine Ärsche sehen wollt, bleibt zu Hause.»
Nach 20 Uhr wird das Mooning zum Nacht-Mooning:
Selbst nachts wird Bahnfahrern der Hintern gezeigt. Für die Beleuchtung sorgen die Teilnehmer selbst, die Taschenlampen mit vielen Batterien oder Camping-Laternen mitbringen, die mit Draht am Zaun befestigen werden. Der Vorteil für die «Mooner»: Nachts ist weniger überfüllt, kühler und authentischer.
Schnapsidee von 1979
Die Tradition nahm 1979 mit einer Schnapsidee ihren Lauf: Im bereits erwähnten «Mugs Away Saloon» feierte ein Mann seinen 30. Geburtstag. K.T. Smith forderte seine Kumpels heraus: Der Jubilar wollte jedem ein Bier offerieren, der zu den nahen Gleisen läuft und dem nächsten Zug seinen Hintern präsentiert. Inzwischen hat sich das Event immer mehr zum Jahrmarkt entwickelt und lockt jährlich Tausende von Zuschauern an - inklusive Fressbuden und Wet-T-Shirt-Contest.
Natürlich wurden die Organisatoren der Po-Parade bereits verklagt. Ein Berufungsgericht in Maryland hat im Jahre 2006 entschieden, dass Mooning eine Form des künstlerischen Ausdrucks ist – so lang man seine Genitalien nicht zeigt.