Affäre Polanski: Polanskis Anwalt: «Reine Lüge»

Aktualisiert

Affäre PolanskiPolanskis Anwalt: «Reine Lüge»

Starregisseur Roman Polanski hat über seinen französischen Anwalt die jüngsten Missbrauchsvorwürfe empört zurückgewiesen.

Polanskis Anwalt Georges Kiejmanam sagte am Samstag dem Sender Europe 1 nach einem Telefonat mit Polanski. «Er betrachtet dies als eine reine Lüge.»

«Die Tatsache, dass die Frau nach 26 Jahren plötzlich ihre Erinnerung wiedergefunden haben soll, scheint höchst verwunderlich», sagte er. Es sehe eher nach einem Erpressungsversuch aus. Wenn man ihn ernst nehmen würde, müsste man wegen Rufschädigung vor Gericht ziehen, fügte er hinzu.

«Keine Ahnung, wovon sie spricht»

Polanski erinnere sich durchaus, dass die Schauspielerin bei einem mehrere Monate dauernden Dreh in Tunesien dabei war. «Aber er hat keine Ahnung, wovon sie überhaupt spricht», sagte der Anwalt. Die heute 42 Jahre alte britische Schauspielerin Charlotte Lewis hatte am Freitag in Los Angeles erklärt, dass sie 1982 als Teenager von Polanski missbraucht worden sei. Lewis hatte in Polanskis Film «Piraten» (1986) eine kleine Rolle.

Polanski ist seit über 30 Jahren in einen Vergewaltigungs-Prozess verwickelt. Auf Antrag der kalifornischen Staatsanwaltschaft war er im vorigen September in der Schweiz festgenommen worden und wartet auf seine Auslieferung an die USA. Ein Berufungsgericht in Los Angeles hatte im April einen Antrag des Starregisseurs auf eine Verurteilung in Abwesenheit abgelehnt. Dem in Polen geborenen Filmemacher (»The Pianist») wird vorgeworfen, 1977 eine 13-Jährige in der Villa von Hollywoodstar Jack Nicholson mit Drogen gefügig gemacht und sie dann vergewaltigt zu haben.

Er bekannte sich damals schuldig und verbrachte 42 Tage in psychiatrischer Verwahrung, floh dann aber am Tag vor der offiziellen Strafverkündung aus Angst vor einer Haftverlängerung nach Frankreich und betrat die USA seitdem nie wieder.

(sda)

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