Polen stoppt Autobahnbau
Der geplante Strassenbau durch ein Naturschutzgebiete in Nordostpolen ist vorerst gestoppt. Die EU will das Projekt gerichtlich verhindern. Der Strassenbau durch das Rospuda-Tal bedroht einen der grössten Urwälder Europas.
«Die Arbeiten im Rospuda-Tal beginnen nicht, aber es werden andere Abschnitte des Projekts realisiert», sagte der polnische Ministerpräsident Jaroslaw Kaczynski am Dienstag im polnischen Radio. Zunächst müssten die Probleme mit der EU-Kommission ausgeräumt werden.
Die Kommission hatte angekündigt, sie wolle die polnische Regierung mit einer einstweiligen Verfügung des Europäischen Gerichtshofes zwingen, auf den Beginn der Strassenprojekte zu verzichten.
Zuvor hatte Polen es abgelehnt, mit den Bauarbeiten im Rospuda- Tal zu warten, bis der höchste EU-Gerichtshof über eine Klage der Kommission entschieden hat. Die Bauarbeiten sollten zunächst im Frühjahr beginnen, wurden jedoch wegen der Brutzeit der zahlreichen Vogelarten im Naturschutzgebiet verschoben.
Nach Ansicht der EU-Kommission geht es darum, «irreparablen Schaden an einem einmaligen Naturgebiet zu verhindern», wie es am Montag in Brüssel hiess. Die Strasse ist Teil einer neuen «Via Baltica», die von der estnischen Hauptstadt Tallinn durch alle drei baltischen Staaten bis nach Warschau führen soll.