Hotspot Skigebiet?Politiker fordert Tourismus-Lockdown
Ein Mitte-Politiker will Skigebiete und Hotels für mindestens zwei Wochen schliessen. Der Bundesrat müsse einen Entscheid fällen, fordert Lorenz Hess.
- von
- Lea Gnos
Darum gehts
Nach langen Warteschlangen an Skiliften wird vermehrt Kritik laut.
Die Schweiz gehe mit den offenen Skigebieten ein Risiko ein.
Skigebiete und Hotels sollen für mindestens zwei Wochen schliessen.
Am Wochenende machten Bilder von langen Warteschlangen vor Talstationen die Runde. Nun wird Kritik am Wintersport-Tourismus laut. Die Schweiz gehe mit den offenen Skigebieten und Hotels ein Risiko ein, sagt der Berner Nationalrat Lorenz Hess.
Entscheid vom Bundesrat gefordert
Nachdem in St. Moritz zwei Luxushotels unter Quarantäne stehen und es in Wengen zu Infektionen mit der neuen Mutation gekommen ist, findet der BDP-Politiker, dass es Zeit ist zum Handeln. «Um wenigstens die spätere Skisaison noch zu retten, sollte sich die Schweiz überlegen, die Skigebiete und die Hotels in den Tourismusorten für mindestens zwei Wochen zu schliessen», sagt Hess dem «Tages-Anzeiger». So einen Entscheid müsse aber der Bundesrat fällen und nicht die einzelnen Kantone. CVP-Nationalrat Martin Candinas findet diese Massnahme übertrieben. «Wenn wir jetzt vorschnell in Hyperaktivismus verfallen, trägt das die Bevölkerung nicht mit», sagt er.
Mehr Lawinen-Tote
Auch der Nidwaldner FDP-Ständerat und Präsident des Verbandes der Seilbahnen Hans Wicki will die Skigebiete offen lassen, denn es seien keine Hotspots. «Die langen Schlangen sind der Beweis, dass die Schutzkonzepte rigoros eingehalten werden und die Kapazitäten halbiert wurden», sagt Wicki.
Doch genau dieses Anstehen wollen viele Skisportler wegen der Corona-Situation vermeiden. Sie bevorzugen das Skifahren abseits der Pisten. Für Pierre Mathey, Geschäftsführer des Schweizer Bergführerverbandes (SBV), ein Grund für die hohe Anzahl der Lawinen-Unglücke dieses Jahr, wie er in der «NZZ» sagt. Diesen Winter kam es bereits zu vierzehn Lawinen-Toten.
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