Revolutionäre Idee: Politiker wollen Rutschen an die Aare

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Revolutionäre IdeePolitiker wollen Rutschen an die Aare

Berner Politiker wollen am Aarehang Rutschen installieren. Diese sollen als Transportmittel zur Aare dienen. Der Gemeinderat soll die Idee überprüfen.

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Der Gemeinderat wird mit einem Postulat beauftragt zu prüfen, wo geeignete Standortefür eine Rutschbahn von der Oberstadt runter an die Aare liegen.

Der Gemeinderat wird mit einem Postulat beauftragt zu prüfen, wo geeignete Standortefür eine Rutschbahn von der Oberstadt runter an die Aare liegen.

Keystone/Manuel Lopez

Es ist schweisstreibend heiss, die Sonne brennt auf den Asphalt der Innenstadt – das einzige, was jetzt noch hilft, ist ein erfrischender Aareschwumm. Doch wer in Bern schwimmen gehen will, muss aufgrund der hügligen Topografie oft erst einen steilen Abstieg zum kühlen Nass in Kauf nehmen.

Eine unkonventionelle Idee soll den Transport zum tiefer gelegenen Aareufer revolutionieren: Die Alternativen Linken (AL) der Stadt Bern wollen Rutschbahnen als offizielles Fortbewegungsmittel der Bundesstadt einführen. «Diese würden den Weg von der Stadt an die Aare stark verkürzen», schreiben sie in einem Postulat, dass sie dem Gemeinderat Anfang Sommer überreicht haben. Die städtische Regierung soll sich während den warmen Monaten nun Gedanken über die Vor- und Nachteile einer solchen öffentlichen Transport-Rutsche machen.

Per Rutsche ins Lorrainebad

Der Initant der sogenannten Aarerutschbahn, Markus Flück (31), ist von seiner Idee überzeugt. Die Rutschen, die gemäss seiner Vorstellung schleifenförmig an verschiedenen Stellen den Aarehang hinunterschlängeln, sollen den öffentlichen Raum auf einfache Weise erschliessen. «Denkbar wäre etwa eine Rutschbahn beim Lorrainebad oder am Bundesrain», sagt Flück.

Einerseits biete eine solche Rutschfahrt einen hohen Spassfaktor, «aber nicht nur»: Die heimischen Rutschbahnen sollen als Fortbewegungsmittel dienen, die ohne den Einsatz von zusätzlicher Energie auskommen. «So wird das Nützliche auf gelungene Weise mit dem Lustvollen verbunden.»

«Es ist uns bewusst, dass es ein sehr phantasievoller Input ist, aber auch einer, der durchaus realisierbar ist», sagt der Politiker. Zudem würden Aarerutschen die Bundesstadt auch aufwerten: «Bern wäre Pionierin, was diese Art von Nutzung der Rutschbahn betrifft.»

Lifte für den Aufstieg

Doch nicht nur die rasante Talfahrt soll die Aare «erlebbarer» machen: Die AL möchte diverse Berner Brücken zusätzlich mit Aufzügen ausstatten, um so den Rückweg von der Aare angenehmer zu gestalten. So schlagen sie in einem ebenfalls bereits eingereichten Postulat vor, den Bau von Brückenliften zu prüfen. Dies, «um mehr Lebensqualität für die verschiedenen Aarenutzer zu erreichen und den urbanen Aareraum auch für zusätzliche Menschen zu erschliessen». So etwa bei der Lorrainebrücke, Kornhausbrücke, Nydeggbrücke und Kirchenfeldbrücke. Dabei sollen laut dem Postulat Lifte eingesetzt werden, die etwa mit Solarstrom, Abwasser, Aarewasser, elektromagnetische Synchron-Linearmotoren betrieben werden.

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