Verstoss gegen Covid-VerordnungWegen fehlender Masken – Polizei ermittelt nach Todesfällen in Altersheim
Im Alterszentrum «Dr Heimä» sind neun Personen mit einer Covid-19-Erkrankung verstorben. Das Personal hatte offenbar darauf verzichtet, Masken zu tragen. Nun ermittelt die Polizei.
Darum gehts
Im Alters- und Pflegezentrum «Dr Heimä» in Giswil OW sind mehrere Personen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung verstorben. Seit Freitag kamen drei weitere Fälle hinzu.
Im Sommer trug das Heimpersonal keine Masken, sofern es die Situation zuliess. Dies sei laut Daniel Kiefer, Geschäftsführer, mit den Bewohnerinnen und Bewohnern ohne Gegenstimme abgesprochen worden.
Mit dem Verzicht auf die Masken hat das Heim gegen das Gesetz verstossen.
Sechs Personen sind im Alters- und Pflegezentrum «Dr Heimä» in Giswil OW seit dem 8. Oktober in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung verstorben – seit vergangenem Freitag sind nun drei weitere Corona-Todesfälle hinzugekommen, berichtet die «Obwaldner Zeitung» (Bezahlartikel). Von den betroffenen neun Personen waren zwei Personen geimpft.
Angehörige von Heimbewohnenden erhoben gegenüber der Zeitung Vorwürfe an die Geschäftsleitung des Heimes. So seien Mitarbeitende von der Geschäftsleitung aufgefordert worden, auf das Tragen von Masken zu verzichten. Die Weisung haben auch Angehörige des Zivilschutzes bekommen, die im Heim Dienst leisteten. Den Mitarbeitenden sei es «jederzeit freigestellt gewesen, eine Maske zu tragen», sagt Daniel Kiefer, dem Geschäftsführer des Alterszentrums zum Blatt. Verzichtet hat man auf die Masken wegen Verständigungsproblemen. Dies sei mit den Bewohnenden des Heims auch so abgesprochen worden.
Polizei geht Vorwürfen nach
Mit dem Verzicht hat das Heim gegen das Arbeitsgesetz und die «Covid-19-Verordnung besondere Lage» verstossen. So sei die Maskenpflicht zu keiner Zeit ausser Kraft gesetzt worden. Das Finanzdepartement, dem das Gesundheitsamt des Kantons Obwalden unterstellt ist, äussert sich derzeit nicht zu möglichen Konsequenzen. Zuerst müssen die Abklärungen abgeschlossen werden.
Nun ermittelt auch die Polizei zum Fall: «Aufgrund der Berichterstattung wurde ein polizeiliches Ermittlungsverfahren eingeleitet, das den Vorwürfen auf den Grund geht», heisst es seitens der Staatsanwaltschaft Obwalden gegenüber der «OZ». Dies, weil es sich um ein Offizialdelikt handle. Ob es auch zu einem Verfahren bei der Staatsanwaltschaft kommen wird, ist noch unklar.
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