Polizei fährt Schüler mit Blaulicht zu Uni-Prüfung
Mit Blaulicht und heulenden Sirenen zur Prüfung: Die japanische Polizei hat einen Schüler im Eiltempo zu seiner Uni- Prüfung gefahren.
Der Schüler steckte im Stau und lief Gefahr, die wahrscheinlich wichtigsten Prüfung seines Lebens zu verpassen.
Der 18-Jährige sei am Dienstag mit dem Bus auf dem Weg zur Aufnahmeprüfung an der Doshisha-Universität von Hiroshima gewesen, als der Bus im Stau auf einen Lastwagen aufgefahren sei, teilte ein Polizeisprecher mit.
Während die Verkehrspolizei den Unfall aufnahm und vier Leichtverletzte versorgt wurden, vertraute sich der Schüler demnach den Polizisten mit seinem dringenden Zeitproblem an. In einem Polizeiauto mit heulender Sirene fuhren die Beamten den jungen Mann zur Universität. Dort traf er zehn Minuten vor Prüfungsbeginn ein.
Der Uni-Aufnahmetest wirke sich «auf das Leben einer Person aus», sagte der Chef der Autobahnpolizei, Shingo Nishimaru, vor Journalisten. «Wir sahen es daher als im Rahmen unserer Notfallpflichten.»
Zug wegen Prüfung gestoppt
Eine gelungene Aufnahmeprüfung an einer Universität gilt in Japan als Ticket zu Erfolg und Wohlstand, weshalb sie mit starken gesellschaftlichen Erwartungen und hohem sozialen Druck belegt ist. Manche Schüler bringen sich nach einem gescheiterten Aufnahmetest auch um.
Vergangene Woche war bei Tokio erstmals in der japanischen Eisenbahngeschichte ein Shinkansen-Schnellzug gestoppt worden, damit ein Schüler, der sich im Zug geirrt hatte, noch rechtzeitig seine Uni-Aufnahmeprüfung erreichen konnte.
(sda)