Versuchter RaubüberfallPolizei fahndet nach dem Bankräuber
Ein bewaffneter Mann versuchte am Heiligabend in Zürich eine Bank zu überfallen – jedoch ohne Erfolg. Der Mann ist auf der Flucht.
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- wed/rom/cho
Ein Räuber hat am Mittwoch mit Waffengewalt versucht, bei einer Bank im Zürcher Kreis 1 Geld zu erbeuten. Ein Leser-Reporter sprach von einem Grosseinsatz der Stadtpolizei an der Nüschelerstrasse 31: «Eine Polizistin sagte mir, dass sich ein Mann mit zwei Pistolen in einem Bürogebäude verschanzt hat.» Die Umgebung sei zeitweise komplett abgesperrt gewesen. Etliche Angestellte der angrenzenden Geschäfte und Kunden sassen in der Falle – sie durften weder rein noch raus. Ein Grossaufgebot von Polizisten hatte das Areal weiträumig abgesperrt, die Sondereinheit Skorpion war vor Ort.
«Gegen 12.30 Uhr erhielt die Einsatzzentrale der Stadtpolizei Zürich einen Überfallalarm aus der israelischen United Mizrahi Bank», bestätigt ein Sprecher der Polizei. Die Bankangestellten sprachen von einem bewaffneten Mann, der sich Zutritt zum vierten Stock verschaffte. Dort verlangte er Geld und verschwand wieder aus dem Sichtfeld der Anwesenden. Die Polizei glaubt nicht, dass Geld aus der Bank entwendet wurde. Nachdem der Täter anfangs lange im Gebäude vermutet wurde, geht die Polizei davon aus, dass er sich derzeit auf der Flucht befindet. «Das siebenstöckige Gebäude wurde Raum für Raum durchsucht», so Polizeisprecherin Judith Hödl. Auch das Parkhaus Talgarten wurde durchkämmt, jedoch ohne Erfolg – vom Täter fehlt jede Spur. Das Parkhaus war längere Zeit abgesperrt, wurde nach 18.30 Uhr jedoch wieder freigegeben. Auch die unzähligen Strassensperren wurden zu diesem Zeitpunkt zurückgebaut.
Die Fahndung nach dem Täter läuft derzeit auf Hochtouren. Die Polizei beschreibt den Räuber wie folgt: Er soll zwischen 40 und 45 Jahre alt sein, von normaler Statur und zirka 1,85 Meter gross. Der Mann soll eine helle Hautfarbe und kurze schwarze Haare haben, ausserdem trug er einen Dreitagebart.
Verkehrschaos in der Zürcher Innenstadt
Viele Leute waren wütend, weil sie nicht zu ihren Autos im Parkhaus Talgarten gelassen wurden. Mit grossen Tragtaschen voller Geschenke und sonstiger Weihnachtseinkäufe verharrten einzelne mehrere Stunden, bis sie nach Hause gehen konnten. «Wir warten seit 12.30 Uhr auf unser Auto», sagte Abele Donnarumma aus Cham ZG vor dem Parkhaus. Er habe Frau und Kind daheim und wolle mit ihnen heute Abend noch Weihnachten feiern. Auch Sebastiano Falcone aus Volketswil wartete geduldig auf sein Auto: «Ich hätte Rindsfilet für heute Abend kaufen müssen. Das hat nun mein Sohn im Glatt erledigt, denn ich komm ja hier nicht weg.»
Im Verlaufe des Nachmittags wurde die Umgebung immer weiter abgesperrt. Am späten Abend waren auch Teile der Pelikan-, Tal- sowie Sihlstrasse abgesperrt. Dies führte offenbar zu einem Verkehrschaos rund um die Bahnhofstrasse. Zudem kam es auf der Selnaustrasse zu einem Unfall. Die Sihlbrücke sowie Teile der Selnaustrasse waren daher ebenfalls gesperrt, dort bildeten sich am Nachmittag lange Rückstaus.