Bezirk Baden AG: Polizei holt minderjährige Prostituierte aus Bordell – Betreiberin (58) in Haft

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Bezirk Baden AGPolizei holt minderjährige Prostituierte aus Bordell – Betreiberin (58) in Haft

Die Kantonspolizei Aargau hat eine minderjährige Prostituierte aus Osteuropa aus einem Bordell befreit. Gegen die 58-jährige Betreiberin wurde ein Haftbefehl erlassen.

Marino Walser
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Marino Walser
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Aufgrund eines Hinweises aus der Bevölkerung, wonach eine minderjährige Teenagerin in einem Bordell im Bezirk Baden arbeiten würde, rückte die Kantonspolizei Aargau am Mittwoch an die entsprechende Adresse aus. (Symbolbild)

Aufgrund eines Hinweises aus der Bevölkerung, wonach eine minderjährige Teenagerin in einem Bordell im Bezirk Baden arbeiten würde, rückte die Kantonspolizei Aargau am Mittwoch an die entsprechende Adresse aus. (Symbolbild)

Tamedia AG/Reto Oeschger
Das Bordell befindet sich im Aargauer Bezirk Baden. (Symbolbild)

Das Bordell befindet sich im Aargauer Bezirk Baden. (Symbolbild)

REUTERS

Darum gehts

  • Im Kanton Aargau wurde eine minderjährige Prostituierte aus einem Bordell geholt.

  • Die Aargauer Staatsanwaltschaft hat einen Haftbefehl wegen Verdachts auf Förderung der Prostitution bei Minderjährigen gegen die Betreiberin des Bordells erhoben.

  • Auch gegen möglichen Menschenhandel wurde ein Haftbefehl erlassen. 

  • Die Staatsanwaltschaft stellte einen Antrag auf Untersuchungshaft gegen die 58-jährige Bordellbetreiberin. 

Aufgrund eines Hinweises aus der Bevölkerung, wonach eine minderjährige Frau in einem Bordell im Bezirk Baden arbeiten würde, rückte die Kantonspolizei Aargau an die entsprechende Adresse aus. Bei einer Angestellten bestanden tatsächlich Zweifel an ihrem Alter, wie die Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Aargau am Freitag mitteilt. Die vorgefundenen Ausweisdokumente schienen nicht zur entsprechenden Person zu passen.

Aufgrund dieser Feststellungen wurde die junge Frau aus dem Bordell geholt und ein Verfahren wegen Förderung der Prostitution von Minderjährigen sowie möglicherweise qualifizierten Menschenhandels durch die Kantonale Staatsanwaltschaft eröffnet. In den anschliessenden Ermittlungshandlungen und Einvernahmen der spezialisierten Mitarbeitenden der Kantonspolizei und der Staatsanwaltschaft verdichteten sich die Verdachtsmomente gegen die Bordellbetreiberin.

Hausdurchsuchungen stattgefunden

In enger Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden fanden am Mittwoch Hausdurchsuchungen in zwei Aargauer Gemeinden statt. Die Bordellbetreiberin wurde verhaftet. Die Kantonale Staatsanwaltschaft hat Untersuchungshaft für die 58-Jährige beantragt. Sie steht unter dringendem Tatverdacht, die minderjährige Teenagerin sexuell ausgebeutet zu haben. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung.

Die minderjährige Frau wird psychologisch betreut und ist einer spezialisierten Fachstelle übergeben worden.

Kein Einzelfall

Der Fall im Bezirk Baden ist laut dem Mediensprecher der Oberstaatsanwaltschaft Aargau, Adrian Schuler, selten, aber kein Einzelfall. «Wir haben Indizien, dass in der Schweiz immer wieder minderjährige Frauen Bordellbesitzern angeboten werden.»

Um gegen die Förderung von Prostitution bei Minderjährigen und Menschenhandel vorzugehen, hat die Aargauer Justiz Spezialkräfte zur Bekämpfung solcher Fälle ins Leben gerufen. «Wir haben aufgrund der steigenden Fälle mehr Mittel für solche Strukturdelikte gebraucht», sagt Schuler gegenüber 20 Minuten abschliessend.

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(Newsdesk)

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