Grenzübergang Polizei im Norden des Kosovo schiesst auf Fahrzeug
Am Montag ist es zwischen Leposavic und Mitrovica im Norden des Kosovo zu einem Zwischenfall gekommen. Polizisten haben auf ein Auto geschossen.
Darum gehts
Zwischen Leposavic und Mitrovica haben Polizisten auf ein Auto geschossen.
Der Fahrer soll sich geweigert haben, an einem kosovarischen Kontrollposten zu halten.
Die Behörden des Kosovo und Serbiens widersprechen sich.
An einem Grenzübergang im Norden des Kosovo hat ein Polizist am Montag Schüsse auf ein in Richtung Serbien fahrendes Auto abgegeben. Die Schüsse fielen an einer Strasse zwischen Leposavic und Mitrovica, nachdem der Fahrer sich geweigert hatte, an einem kosovarischen Kontrollposten zu halten, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Nach Angaben der Behörden in Belgrad wurde dabei ein Serbe verletzt.
Den Behörden des Kosovo zufolge schoss der Polizist auf das Fahrzeug, «um die Gefahr abzuwenden». Der Fahrer habe zudem ein Auto der Sicherheitskräfte gerammt. Die Regierung in Belgrad wiederum teilte mit, der Fahrer habe eine Schusswunde erlitten. Die Polizei des Kosovo erwähnte keine Verletzung, sondern erklärte, das Fahrzeug habe sich entfernt.
Grenzkonflikt spitzt sich zu
Der Vorfall ereignete sich nach monatelangen Spannungen und massiver Pendeldiplomatie zwischen dem Kosovo und Serbien. Im Dezember hatte sich der Grenzkonflikt zugespitzt. Serbische Bewohner des Kosovo blockierten den Verkehr im Norden des Landes wochenlang mit Strassensperren. Erst Ende des Monats wurden sie abgebaut.
Das 1,8-Millionen-Einwohner-Land Kosovo mit seiner mehrheitlich albanischen Bevölkerung hatte im Jahr 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt, wird aber von Belgrad bis heute als abtrünniges serbisches Gebiet betrachtet. Belgrad bestärkt die rund 120’000 Mitglieder der serbischen Minderheit im Norden des Kosovo in ihren Versuchen, sich der Autorität der Regierung in Pristina zu widersetzen.
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